Elektroautos im Schneckentempo: Deutschlands private Autobesitzer zögern
Elektrofahrzeuge finden bei Deutschlands privaten Autobesitzern nur langsam Anklang. Trotz der allgemeinen Klimaziele und den technologischen Fortschritten zeigt eine Analyse der HUK Coburg, dass der Anteil reiner Elektroautos im privaten Sektor im ersten Quartal bei nur drei Prozent lag. Das Wachstum betrug dabei bescheidene 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Klaus-Jürgen Heitmann, Vorstandschef der HUK, stellt fest, dass E-Autos im entscheidenden Markt der Privatleute kaum Fuß fassen. Diese Untersuchung bezieht sich ausschließlich auf vollelektrische Fahrzeuge und schließt Hybridmodelle aus.
Als führende Versicherung in Deutschland, die über 14 Millionen Fahrzeuge abdeckt, stellt die HUK Coburg fest, dass regional erhebliche Unterschiede bestehen. Der E-Auto-Anteil ist in Bundesländern wie Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg, geprägt durch eine starke Autoindustrie, mehr als doppelt so hoch wie in Sachsen-Anhalt und Sachsen.
Einfluss könnte der zunehmende Gebrauchtwagenmarkt haben: Laut "E-Barometer" entschieden sich 61 Prozent der Käufer bei einem Umstieg von Verbrennungsmotor auf Elektromotor für ein gebrauchtes Modell und nur 39 Prozent für einen Neuwagen.
Ergänzend dazu äußerte sich eine repräsentative Yougov-Umfrage mit 4.222 Teilnehmern. Diese zeigt, dass 51 Prozent vollelektrische Autos skeptisch betrachten, während nur 42 Prozent diese als gute Fahrzeuge sehen. Lediglich 15 Prozent der Befragten ziehen grundsätzlich nur noch ein Elektroauto in Betracht.
Zudem haben 60 Prozent beim Kauf eines gebrauchten E-Autos stärkere Bedenken als bei konventionellen Fahrzeugen.