Einigung auf Wehrdienstreform stößt auf gemischte Reaktionen

13. November 2025, 14:51 Uhr · Quelle: dts Nachrichtenagentur
Feldjäger (Archiv)
via dts Nachrichtenagentur
Feldjäger (Archiv)
Die Koalition einigt sich auf eine Wehrdienstreform, doch Kritiker fordern mehr für Bildung und mentale Gesundheit. Experten sehen Freiwilligkeit als unzureichend, was die Debatte um eine mögliche Pflicht verschärft.

Berlin - Die Einigung der schwarz-roten Koalition auf einen Gesetzentwurf zum neuen Wehrdienst stößt auf gemischte Reaktionen.

Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Quentin Gärtner, kritisierte den Vorstoß als unzureichend. "Die Koalitionäre müssten das Wehrdienstmodernisierungsgesetz mit einer Offensive für Bildung und mentale Gesundheit junger Menschen flankieren", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagausgaben). "Leider kann diese Regierung nur fordern, aber nicht fördern."

Gärtner bemängelte, dass es "noch nicht einmal das kleinste Signal" gebe, dass der Staat auch bereit ist, für junge Menschen Verantwortung zu übernehmen. "So kann man nicht verteidigungsfähig werden. Die Freiwilligkeit wird so absehbar scheitern", sagte er. "Wir haben ganz einfache Wünsche: 100 Milliarden Euro für Bildung und mentale Gesundheit."

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner, bewertet die Einigung der Koalition auf einen neuen Wehrdienst als einen Schritt in die richtige Richtung. Es handele sich um einen "Kompromiss, der zumindest die Attraktivität des freiwilligen Einstiegs in die Bundesswehr stärkt, Transparenz mit Blick auf den Aufwuchs erzeugt sowie die Grundlage für die Wehrerfassung und Musterung eines gesamten Jahrgangs schafft", sagte Wüstner der "Welt" (Freitagausgabe).

"Ob das Setzen auf Freiwilligkeit ausreicht, wird man in den nächsten Jahren erkennen." Ein gegebenenfalls notwendiges Umschalten auf eine sogenannte "Bedarfswehrpflicht" müsse auf jeden Fall "als Option vorbereitet werden", sagte er.

Gut sei, "dass die Möglichkeit des niedrigschwelligen Einstiegs über den sogenannten Satus des Freiwilligen Wehrdienstleistenden erhalten bleibt", so Wüstner. "Im Sinne eines gewollten gesamtgesellschaftlichen Engagements ist ebenfalls gut, dass im Anschreiben ab dem Jahrgang 2008 auf andere Freiwilligendienste hingewiesen und ein Ausbau des Angebots noch im Bundeshaushalt für das kommende Jahr abgedeckt werden soll."

Für die Truppe sei entscheidend, so der Oberst, "dass im nächsten Jahr ein weiteres Artikelgesetz Aufwuchs erarbeitet wird, um die Attraktivität für die Profis, also die länger dienenden Zeit- und Berufssoldaten, so auszugestalten, dass sich wesentlich mehr Menschen für den herausfordernden Dienst in den Streitkräften über mehrere Jahre hinweg entscheiden".

Die sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen, Sara Nanni, kritisiert die Wehrdienst-Einigung von SPD und Union. "Eine Pflicht inpetto birgt das Risiko, dass sich das Personalwesen der Bundeswehr weiterhin zu wenig Mühe gibt, freiwillige Angebote attraktiv und professionell zu unterbreiten", sagte sie der "Rheinischen Post" am Donnerstag. Zudem zweifelt sie daran, dass eine umfassende Musterung ab 2026 machbar sei. Grundsätzlich sei die Einigung aber ein "klarer Punktsieg für die SPD", so Nanni. "Das Hick-Hack scheint zunächst vorbei zu sein."

Der Vorsitzende der Linkspartei, Jan van Aken, kritisierte das Verhandlungsergebnis ebenfalls. "Mit der von der Regierung geplanten allgemeinen Musterung wird eine Wehrpflicht als Zwangsdienst vorbereitet", sagte er der "Rheinischen Post" am Donnerstag. "Wir sind grundsätzlich gegen jede Form von Zwangsdienst."

Van Aken stelle infrage, dass die Bundeswehr mehr Soldaten braucht. Die europäischen Staaten hätten jetzt schon mehr Soldaten unter Waffen als Russland. "Weder meine Kinder noch meine Enkelkinder wird dieser Staat für seine Musterungspläne bekommen", sagte er. "Es ist schäbig, dass ein Staat, der sich den drängenden Problemen der Menschen in unserem Land wie hohen Preisen und Mieten-Notstand nicht annimmt, seine jüngsten Bürger dann aber für den Kriegsdienst verpflichten will."

Politik / Deutschland / Militär
13.11.2025 · 14:51 Uhr
[0 Kommentare]
Vereinte Nationen (Archiv)
New York - Die Präsidentin der UN-Vollversammlung, Annalena Baerbock, wirbt für eine Frau an der Spitze der Vereinten Nationen. Männer und Frauen hätten "die gleichen Rechte und sollten somit auch die gleichen Chancen haben, Generalsekretärin zu werden", sagte die frühere deutsche Außenministerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben). "Und da ist schwer zu erklären, warum es in […] (02)
vor 1 Stunde
Finnische Autofokus-Brille in letzter Entwicklungsphase – bald wieder Sehen ohne Grenzen?
So ziemlich jeder wird mit steigenden Alter weitsichtig. Und weil ein bedeutender Anteil der Bevölkerung dazu auch noch kurzsichtig ist, hilft die »normale« Brille dann nicht mehr weiter. Eine teure (und für viele Leute auch nervige) Gleitsichtbrille muss her – oder man endet in einem ständigen Brillenwechsel zwischen Lese- und Fernsicht. Wie schön wäre eine Brille, die sich selbst fokussiert! […] (00)
vor 2 Stunden
Review: Turtle Beach Vulcan II TKL Pro – Ein Stern unter den TKL Tastaturen
Die Turtle Beach Vulcan II TKL ist eine Tastatur, die sich nicht nur durch ihr kompaktes Tenkeyless-Design auszeichnet, sondern auch durch eine Vielzahl an Features, die sie von der Konkurrenz abheben. In diesem erweiterten Review gehe ich noch detaillierter auf die Stärken ein, stelle die wichtigsten Mitbewerber im direkten Vergleich vor und beleuchte die Möglichkeiten der Swarm II Software […] (00)
vor 1 Stunde
Review: Turtle Beach Burst II Pro – Gaming Maus oder graues Mäuschen
Die Turtle Beach Burst II Pro will nicht „nur“ schnell sein, sondern konsistent schneller und präziser als das, was du gewohnt bist. Das merkt man schon an der Architektur: echte 8K‑Wireless‑Polling‑Rate, ein Sensor, der nach oben wie nach unten ungewöhnlich fein skaliert, sowie ein konsequent leichtes, symmetrisches Gehäuse ohne Hohlraum-Skelet-Design. Dazu kommt eine Software, die nicht bloß […] (00)
vor 1 Stunde
Neuer Einsatz für Frank Koops: «Harter Brocken» am 25. Dezember
Der Weihnachtskrimi mit Aljoscha Stadelmann und Anna Fischer soll an den Festtagen gute Quoten holen. Am 25. Dezember um 20: 15 Uhr feiert der neue Film der beliebten Reihe Harter Brocken Premiere. In „Die Erpressung“ muss Dorfpolizist Frank Koops (Aljoscha Stadelmann) diesmal einen besonders undurchsichtigen Fall lösen – mit Verbindungen zu ehemaligen DDR-Agenten, tödlichen Geheimnissen und einem Fall, der weit über das beschauliche […] (00)
vor 5 Stunden
Hamburger SV - SV Werder Bremen
Hamburg (dpa) - Das erste Bundesliga-Nordderby seit fast acht Jahren endete fast im Tumult. Weil einige Ersatzspieler des Hamburger SV das 3: 2 (1: 0) gegen Werder Bremen provokativ vor der Bank des ewigen Rivalen feierten, gingen die Profis beider Clubs auch nach dem Abpfiff noch einmal aufeinander los. Auch HSV-Trainer Merlin Polzin musste dabei helfen, diese Traube wieder aufzulösen. Danach […] (01)
vor 1 Stunde
Swiss Re hebt die Messlatte für 2026 – und verspricht mehr Geld für Aktionäre
Der Schweizer Branchenriese rechnet 2026 mit einem Nettogewinn von 4,5 Milliarden Dollar. Damit liegt die Zielmarke leicht über dem Anspruch für das laufende Jahr, für das Swiss Re bislang „mehr als 4,4 Milliarden Dollar“ in Aussicht gestellt hatte. Mehr Ausschüttung, mehr Disziplin Die Kapitalseite spielt in der neuen Planung eine zentrale Rolle. Swiss Re will die reguläre Dividende je Aktie in […] (00)
vor 1 Stunde
Neuer ZVO-Stipendiat an der TU Ilmenau
Hilden, 07.12.2025 (PresseBox) - Janos Lörincz absolvierte zunächst ein Chemie-Studium (B.Sc.) an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Daran schloss sich ein Lehramtsstudium in den Fächern Chemie und Geschichte an, ebenfalls an der Johannes Gutenberg-Universität. Im Oktober 2025 begann er das Masterstudium der Elektrochemie und Galvanotechnik an der TU Ilmenau. Sein Interesse für Chemie […] (00)
vor 10 Stunden
 
Bald wird im Oberrheingraben Lithium für 500.000 Stromer-Akkus im Jahr gefördert
Bislang ist Lithium aus der Batterieproduktion nicht wegzudenken – und Deutschland abhängig von […] (10)
Jugendlicher stirbt bei Sturz neben einer Skipiste
Salzburg (dpa) - Ein 16-Jähriger ist in Österreich beim Skifahren ums Leben gekommen. Der junge […] (00)
BSW-Bundesparteitag
Magdeburg (dpa) - Für die von Sahra Wagenknecht gegründete Partei BSW beginnt eine neue Zeit: […] (06)
Schüsse in Innenstadt von Ansbach
Ansbach (dpa) - Ein Polizist hat in der bayerischen Stadt Ansbach einen Mann durch einen Schuss […] (01)
Warhammer 40.000: Dawn of War 4 – Neuer Trailer enthüllt Dark Angels als spielbare Fraktion
PC Gamer hat Warhammer 40,000: Dawn of War 4 offiziell in die elitäre Liste der „Most Wanted […] (00)
man, business, adult, suit, bitcoin, cryptocurrency, blockchain, crypto, formal, confident, corporate, success, lifestyle, modern, executive, gray business, gray company, bitcoin, bitcoin, cryptocurrency, crypto, crypto, crypto, crypto, crypto
Da Bären weiter den Markt dominieren, sind Kryptovermögen-Inhaber gezwungen, ihre digitalen […] (00)
Alphabet zieht an Microsoft vorbei – und verschiebt die Machtachse im KI-Rennen
Ein Börsenmoment, der mehr ist als Symbolik Zum ersten Mal seit 2018 ist Alphabet wieder mehr […] (00)
Sydney Sweeney
(BANG) - Sydney Sweeney hat ihren umstrittenen American-Eagle-Jeans-Werbespot verteidigt und […] (00)
 
 
Suchbegriff