Eine Machtdemonstration auf heimischem Boden: Trumps umstrittene Geburtstagsparade
Donald Trump steht möglicherweise vor einer Bewährungsprobe seiner Bestrebungen, die Macht der USA weltweit zu demonstrieren. Doch an diesem Wochenende bietet sich ihm die Gelegenheit, seine Stärke auf amerikanischem Boden zur Schau zu stellen. Anlässlich seines 79. Geburtstags orchestriert Trump in Washington eine beeindruckende Parade entlang der Constitution Avenue, die unweit des Weißen Hauses verläuft.
Die Veranstaltung besticht durch die Teilnahme von 6.600 Soldaten, Abrüstung von Abrams-Panzern, Bradley-Kampffahrzeugen und einem Black-Hawk-Hubschrauber. Historische Nachstellungen, hochmoderne Militärspezialtechnologie sowie ein Überflug mit den Air Force Thunderbirds sollen das Spektakel krönen. Das US-Heer feiert zeitgleich sein 250-järiges Bestehen mit einem ganztägigen Event auf dem National Mall.
Nicht zu übersehen sind die geschätzten Kosten von rund 45 Millionen Dollar, inklusive des möglichen Schadens, den die schweren Fahrzeuge auf den Straßen der Hauptstadt verursachen könnten. Bemerkenswert hierbei ist, dass militärische Paraden dieser Größenordnung in den USA seit 1991, nach dem Ende des ersten Golfkrieges, eine Seltenheit sind.
Während vergangene Paraden Momente nationaler Einigkeit symbolisierten, zieht Trump dieser Tage vermehrt Kritik auf sich. Zuletzt geriet sein Vorhaben, die kalifornische Nationalgarde unter seine Kontrolle zu bringen, in die Schlagzeilen. Ziel war die Unterdrückung der Proteste gegen Immigrationsrazzien in diesem Bundesstaat, was auch eine gerichtliche Auseinandersetzung mit Gouverneur Gavin Newsom nach sich zog.
Internationale Spannungen nehmen ebenfalls in diesem Kontext Fahrt auf. Derweil sich vergebliche Versuche häufen, Handelsabkommen zu sichern, eskalierte jüngst die Lage zwischen Israel und Iran mit einem gegenseitigen Raketenbeschuss. Trumps Verknüpfung dieser Vorfälle mit den stockenden Atomgesprächen verstärkt die Unsicherheiten.
Im Inland formieren sich derweil über 200 Protestaktionen gegen die prahlerische Machtdemonstration, die Trump lautstark als Ausdruck von Autoritarismus kritisieren. Trump machte keinen Hehl daraus, dass er bei künftigen Protesten, angelehnt an die Vorfälle im Jahr 2020, nicht länger zurückhaltend agieren wolle, und kündigte eine entschiedene Reaktion an.
Die Konzeption der Parade lässt Erinnerungen an Trumps vergangenen Besuch beim französischen Nationalfeiertag wachwerden. Angesichts der möglichen Kosten sowie infrastrukturellen Folgen gibt es jedoch auch lokal politischen Widerstand.
