Edeka trotzt Preiserhöhung: Biertango mit AB Inbev
Im Dickicht der Konsumgüterbranche brodelt es erneut, denn die Supermarktkette Edeka hat beschlossen, sich gegen die zuletzt von AB Inbev geforderte Preisanhebung für diverse ihrer Biermarken zu behaupten. Ein Unternehmen, das gewiss nicht mit Unruhe zu kämpfen hat, scheint konkrete wirtschaftliche Gründe hinter der verlangten Preisumstellung anzuzweifeln. Nach Angaben eines Sprechers habe die angestrebte Preiserhöhung einen Umfang von mehreren Millionen Euro und stehe nicht in Relation zu real gestiegenen Produktionskosten.
Um ein klares Signal zu setzen, hat Edeka die Bestellvolumina der betroffenen AB Inbev-Produkte - darunter bekannte Markennamen wie Beck’s, Corona, Franziskaner, Löwenbräu und San Miguel - erheblich reduziert. Eine vollständige Auslistung dieser Marken ist jedoch nicht vorgesehen, und die Verbraucher sollen weiterhin auf eine ausreichende Versorgung zählen können. „Wir haben noch genügend Ware auf Lager“, stellt Edeka beruhigend klar, sodass leere Regale wohl eher ein fernes Schreckgespenst bleiben.
Derweil bleiben die Gespräche zwischen der Supermarktkette und dem Lieferanten konstruktiv. Edeka, Mitglied der europäischen Einkaufsorganisation Everest, die sich für massgeschneiderte Preisverhandlungen einsetzt, strebt eine für beide Seiten akzeptable Preisgestaltung an. Der globale Marktführer AB Inbev, der vergangenen Jahr satte 50 Milliarden Liter Bier ausstieß, sieht sich indessen durch die preisstrategischen Schritte anderer Schwergewichte der Braukunst wie Krombacher und Veltins unter Zugzwang.

