Drohnen im Anflug: Neue Forderungen für Sichtbarkeit und Sicherheit
Inmitten wachsender Besorgnis über Zwischenfälle mit Drohnen an deutschen Flughäfen plädiert ein prominenter Luftfahrtexperte für eine verpflichtende Kennzeichnung aller Drohnen. Gerald Wissel, der Vorsitzende des Europäischen Verbands für unbemannte Luftfahrt, betonte die Notwendigkeit, legale von illegalen Drohnen klar zu unterscheiden, um den Luftraum besser überwachen zu können.
Die Herausforderung bestehe darin, die guten von den problematischen Drohnen zu unterscheiden. Wissel kritisiert, dass Flughäfen in Deutschland bis dato unzureichend geschützt sind und fordert Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen seitens der Flughäfen.
Jedoch widerspricht der Flughafenverband ADV dieser Sichtweise und stellt klar, dass die Überwachung des Luftraums vielmehr der Flugsicherung obliegt und aktive Abwehrmaßnahmen in der Verantwortung der Polizei liegen. Der Verband unterstreicht die Dringlichkeit einsatzbereiter Konzepte sowie staatlich finanzierter Schutzsysteme.
Der Hintergrund: Drohnen unbekannter Herkunft hatten den Betrieb des Münchener Flughafens, eines der größten in Deutschland, beeinträchtigt. Auch über Schleswig-Holstein wurden kürzlich Drohnen gesichtet, was die Debatte um die Sicherheit am Himmel weiter anheizt.
Wissel warnt vor den potenziellen Gefahren durch Drohnen an Flughäfen, da sie Schäden verursachen könnten, beispielsweise indem sie in Triebwerke geraten oder Scheiben beschädigen. Um solche Risiken zu minimieren, schlägt er den Einsatz virtueller Zäune rund um Flughäfen vor.
Dennoch erwartet Wissel keine unmittelbaren Auswirkungen der Vorfälle auf den Reiseverkehr während der bevorstehenden Herbstferien. Seiner Ansicht nach bleiben Reisepläne unberührt, solange keine wiederholten Drohnenvorfälle mit Schaden auftreten.

