Disc Jam: Neu aufgelegte Frisbee-Action

Disc Jam erschien vor einem Jahr auf der PS 4 und X Box, jetzt wurde es erneut für die Switch aufgelegt. Ein Sportspiel, welches auf dem NeoGeo-Hit Windjammers basiert. Erneut haben wir also einen Indie-Titel, der sich die Kaufkraft der Switch zu Nutze machen will. Das ist auch absolut nachvollziehbar, da bisher fast jedes Indiespiel, welches nachträglich auf der Switch gelandet ist, dort deutlich bessere Verkaufszahlen erzielen konnte als in der Zeit zuvor auf anderen Plattformen. Die Frage ist eben nur, ob der Mehrwert, ein Spiel unterwegs zocken zu können, auch ausreicht oder ob das Spiel an sich vielleicht nicht einfach Mist ist. Wir haben uns daher mal angeschaut, wie Disc Jam auf die Switch geported wurde.

Werde Disc Jam pion

Auf einem tenniscourt-ähnlichen Feld stehen sich entweder zwei oder vier Personen gegenüber. Mit einem Frisbee müssen nun Punkte erzielt werden, indem dieser entweder gegen die hintere Wand oder auf den Boden der gegnerischen Seite geworfen wird. So schmeißen sich die Charaktere die Scheibe hin und her, variieren zwischen schnellen und langsamen Würfen, Lobs oder angeschnittenen Flugkurven. Je länger ein Wurfwechsel dauert, desto mehr Punkte gibt es für den entscheidenden Treffer. Sobald eine Seite 50 Punkte erreicht, ist der Satz gewonnen, nach zwei gewonnenen Sätzen ist das Spiel vorbei.

Soweit, so simpel. Die Regeln sind schnell verstanden und auch die Steuerung eurer Figuren geht schnell in den Kopf. Ihr wisst sofort, was eure Möglichkeiten sind und erkennt damit auch direkt, was euer Gegner gemacht hat, um euch abzuziehen. So passt ihr euer Spiel an, variiert euren Stil und lernt die einzelnen Techniken besser zu nutzen. Ihr erkennt schneller die Flugbahnen der Scheibe, wodurch ihr auch mal einen Block ansetzen könnt, der das Wurfgeschoss in die Höhe prallen lässt. Steht ihr genau darunter, ladet ihr einen Superwurf auf, der deutlich kniffliger zu fangen ist als eure üblichen Angriffe.

No Country for Solo Players

Habt ihr das Tutorial schnell durchgearbeitet, könnt ihr euch also in einen der wenigen Spielmodi werfen. Entweder stellt ihr euch Online einigen Gegnern oder ladet euch Bekannte für ne Runde auf der Couch ein. Wenn ihr generell keine Menschen mögt, erstellt das Spiel aus den Daten einiger Spieler Avatare, gegen die ihr dann antretet. Das soll augenscheinlich ähnlich wie das Drivatar-Feature der Forza-Spiele funktionieren. Das scheint auch beim Matchmaking ganz gut zu klappen. Gerade in diesem Modus hatten wir anfangs oft Gegenspieler, die uns auf eine angenehme Weise forderten. Gerade zu Beginn ist das also deutlich eher zu empfehlen als der normale Online-Modus.

Denn auch wenn hier zuerst nach gleichstarken Personen gesucht wird, lassen sich nur selten welche finden. Nach 3-4 Minuten steckt ihr dann in einem Match gegen jemanden, der den Boden mit euch wischt. Eine aktivere Online-Community auf der Switch würde das sicherlich beheben, jedoch war das in unseren Testrunden leider nie der Fall. Für jedes Spiel erhaltet ihr dann Münzen, die ihr in einem Automaten nutzen könnt. Dieser Automat spendet euch dann zufällig neue Charaktere, neue Skins oder neue Jubel-Emotionen, die ihr online nutzen könnt, um eure Gegner etwas zu triezen.

Glücksspiel als Langzeitmotivation?

Hier findet ihr übrigens auch das größte Problem von Disc Jam. Die Spielmodi sind schnell durchprobiert und die Erfolge, die daraus resultieren, bieten kaum Motivaton. Ihr verdient nur sehr langsam die Münzen, welche ihr in der Kapselmaschine einwerfen könnt und wenn ihr dann immer nur eine neue Jubel-Animation daraus zieht, hält sich die Freude deutlich in Grenzen. Klar, so ein Überraschungsmoment kann ganz schön sein. Nur sollte dann ab und an auch mal eine fette Belohnung dabei herausspringen. Kontinuierlicher Fortschritt beim Freischalten würde die Langzeitmotivation deutlich höher halten.

Vor allem die minutenlange Wartezeit auf ein neues Online-Match zieht sich dann. Umgehen könnt ihr das alles mit dem Kauf von Münzen über Microtransactions. Kein schönes Ding für ein Spiel, welches sowieso schon fast 15€ kostet. Dafür ist der Umfang zu Beginn wirklich lächerlich klein. Startet ihr das Spiel zum ersten Mal, habt ihr die Wahl aus zwei unterschiedlichen Charakteren ohne zusätzliche Modifikationsmöglichkeiten. Entweder spielt ihr also sehr lange, um diesen Zustand deutlich zu ändern oder ihr steckt nochmals einiges an Kohle in das Spiel.

Ein merklicher Unterschied zwischen den einzelnen Charakteren ist allerdings nicht wirklich erkennbar. Das heißt, die freischaltbaren Elemente wirken allesamt wie rein kosmetische Entscheidungen. Trotzdem fehlt die Motivation, diese auf herkömmlichem Wege freizuschalten. Da manche Online-Matches dann auch noch in einem regelrechten Lagfest enden, sinkt der Spielspaß erheblich.

Fazit

Wirklich zu empfehlen ist Disc Jam daher nur, wenn ihr regelmäßig Besuch habt, der dann auch mit euch spielen möchte. Der lokale Multiplayer funktioniert astrein und macht durch die direkte Interaktion auch wirklich Spaß. Das reine Spielkonzept ist nämlich wirklich unterhaltsam und schnell verständlich. Da sieht man über einige unsaubere Clippingfehler und die generell etwas lieblose Gestaltung der Spielfelder hinweg. Allerdings könnten wir euch dann auch genauso gut empfehlen, Windjammers auf der PS 4 zu zocken. Im Prinzip bekommt ihr damit nämlich das gleiche Spiel, nur ohne lästige Mikrotransaktionen und einer schönen Pixeloptik.

Gaming
[next-gamer.de] · 26.03.2018 · 13:00 Uhr
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