Diplomatischer Eklat: Iran bestellt deutschen Botschafter ein
Der deutsche Botschafter im Iran, Markus Potzel, wurde nach umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zu einer offiziellen Unterredung ins iranische Außenministerium einbestellt. Grund der Einbestellung sind Äußerungen, die Merz in einem Interview mit dem ZDF während des G7-Gipfels getätigt hatte.
Im Gespräch mit der Moderatorin Diana Zimmermann zitierte Merz deren Begriff "Drecksarbeit" im Kontext israelischer Angriffe und meinte, Israel verrichte diese für "uns alle". Die Äußerung stieß nicht nur im Iran, sondern auch in der deutsch-iranischen Gemeinschaft sowie unter Kritikern des iranischen Regimes auf heftige Kritik. Der Generaldirektor des iranischen Außenministeriums, Aliresa Jussefi, machte Botschafter Potzel deutlich, dass Merz' Worte das Ansehen Deutschlands nicht nur im Iran, sondern auch international beschädigt hätten.
Die Reaktion aus Teheran zeigt die potentiellen diplomatischen Spannungen, die durch missverständliche oder unbedachte Äußerungen entstehen können. In Berlin wurde die Maßnahme als ernste Form des diplomatischen Protestes interpretiert, was die Sensibilität im Umgang mit internationalen Beziehungen unterstreicht. Beobachter warnen vor den Folgen, die solche verbalen Ausrutscher für das bilaterale Verhältnis haben könnten.