Diplomatische Mission in Riad: Westliche und arabische Außenminister beraten über Waffenruhe in Gaza
Im Schatten des Weltwirtschaftsforums treffen sich westliche und arabische Außenminister, darunter die deutsche Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und US-Außenminister Antony Blinken, in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad, um über eine Entschärfung des Konflikts im Gaza-Streifen zu diskutieren. Kernthemen der Gespräche sind eine mögliche Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas.
Die Ministerkonferenz erfolgt am Rande des Open Forums, einer Veranstaltung, die sich zentralen globalen Herausforderungen wie Umwelt, Gesundheit und Finanzen widmet. Israel, auf Anraten des WEF-Präsidenten Børge Brende, bleibt von der Teilnahme ausgeschlossen.
Parallel dazu sind indirekte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas im Gang, wobei eine Delegation der Hamas in Kairo erwartete, Details eines neuen Kompromissvorschlags zu erörtern. Trotz bisheriger Rückschläge in den indirekten Gesprächen, bleibt die Hoffnung auf einen Durchbruch bestehen.
Die israelische Regierung, die direkte Verhandlungen mit der Hamas ablehnt, hat eine Antwort auf ihren Vorschlag eines Geisel-Deals bis diesen Montag erwartet, während die USA vor einer umfassenden Militäroffensive in der Stadt Rafah warnen. Es wird befürchtet, dass viele der vermuteten 133 Geiseln nicht mehr am Leben sind.
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich hat indes mit einem Bruch der Koalition gedroht, falls eine Offensive in Rafah aufgrund von Deal-Verhandlungen ausgesetzt werden sollte. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hingegen sieht sich mit der drohenden Aussicht auf internationale Haftbefehle des Strafgerichtshofs in Den Haag konfrontiert, der bereits gegen die Hamas und israelische Führungskräfte wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen ermittelt.
Trotz des bedrückenden Hintergrunds der Gewalt setzt das israelische Militär seine Angriffe im Gazastreifen fort, richtet sich jedoch auch auf die Ausweitung humanitärer Hilfen, darunter die Öffnung des Hafens Aschdod und die Schaffung eines neuen Übergangs für Hilfslieferungen. Derweil betont das Weiße Haus die Notwendigkeit der Fortsetzung der Hilfsmaßnahmen in enger Abstimmung mit humanitären Organisationen. (eulerpool-AFX)