DIHK fordert zügigen Abschluss des EU-Mercosur-Abkommens
Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) fordert mit Nachdruck einen zeitnahen Abschluss des EU-Handelsabkommens mit der südamerikanischen Staatengruppe Mercosur, um die schwächelnde Exportwirtschaft Deutschlands zu beleben. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der DIHK, betonte die Dringlichkeit für deutsche Unternehmen, vor dem Hintergrund jährlicher Zollkosten von vier Milliarden Euro, die durch Exporte in den Mercosur anfallen. Derzeit belaufen sich diese Kosten für 85 Prozent der europäischen Ausfuhren in die Region.
Seit über 20 Jahren verhandelt die EU bereits mit Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay über ein solches Abkommen mit dem Ziel, Handelsbarrieren zu senken und die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken. Die Gespräche wurden zuletzt 2019 ausgesetzt. Insbesondere Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich gegen das aktuelle Abkommensformat ausgesprochen, unter anderem aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Einhaltung von Arbeits- und Umweltstandards.
Wansleben betonte ferner, dass die deutsche Wirtschaft sich langwierige Verhandlungen nicht leisten könne, während andere Länder wie China bereits entschieden den südamerikanischen Markt erschließen. Neben der Stärkung des Außenhandels könne Mercosur auch zu einem bedeutenden Partner in der Rohstoffversorgung avancieren. (eulerpool-AFX)