Differenzen im Detail – Auswärtiges Amt korrigiert Darstellung des Baerbock-Netanjahu Treffens
Das deutsche Auswärtige Amt hat kürzlich Klarstellungen zu einem vieldiskutierten Treffen zwischen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorgenommen. Im Zentrum des öffentlichen Interesses stand die Schilderung einer konfliktgeladenen Diskussion, die von einer Journalistin des israelischen TV-Senders Channel 13 auf der sozialen Plattform X beleuchtet wurde.
Das Amt, sowie der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, haben jedoch einige Aspekte der Berichterstattung als unzutreffend zurückgewiesen. Die strittige Interaktion bezog sich auf ein Thema, das im Nahostkonflikt eine essentielle Rolle spielt – der Lebensstandard und die Versorgungslage im Gazastreifen. Die Bundesaußenministerin soll in dem Gespräch Bildmaterial angesprochen haben, welches prosperierende Märkte in dem palästinensischen Gebiet zeigte. Baerbock verwies auf Berichte von Hunger und Not, während Netanyahu die Existenz solcher Zustände ablehnte und die Authentizität der Bilder betonte.
Der verbale Schlagabtausch erreichte einen Höhepunkt, als der israelische Regierungschef die Debatte um die Bilder mit einem historisch belasteten Vergleich intensivierte, indem er die NS-Propagandatätigkeiten und deren manipulatives Vorgehen im Warschauer Ghetto anführte. Baerbock konfrontierte daraufhin Netanjahu mit der Fragestellung, ob er damit impliziere, dass Aussagen von medizinischem Personal im Gazastreifen und internationalen Medien nicht der Wahrheit entsprechen würden.
Die Auseinandersetzungen fanden im Rahmen des siebten Israel-Besuchs der deutschen Außenministerin statt, bei dem sie neben Netanjahu auch den israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog traf. (eulerpool-AFX)