Die Petro-Industrie blockiert Klimafortschritte - Ein Rückblick auf die Weltklimakonferenz
Während die Weltklimakonferenz in Belém ihrem Ende entgegengeht, hat der deutsche Umweltminister Carsten Schneider scharfe Töne gegenüber den Öl-Staaten angeschlagen. Er beschuldigte diese Länder, entscheidende Klimaschutzbeschlüsse blockiert zu haben. Bedauerlicherweise, so Schneider, hätten sich ärmere Nationen dieser Blockademacht nicht ausreichend entgegengestellt. Vor allem Inselstaaten und Länder Afrikas hätten nach seinen Erwartungen lauter für den Klimaschutz eintreten sollen, aber letztlich sei nur aus Europa eine durchdringende Stimme zu hören gewesen.
In den vergangenen Tagen kämpften Deutschland und Europa unermüdlich für einen Plan zur Abkehr von fossilen Energieträgern, jedoch mit mäßigem Erfolg. Schneider, der erstmals als deutscher Verhandlungsführer agierte, zeigte sich enttäuscht und hätte sich stärkere Impulse etwa beim Thema Entwaldung gewünscht. Die Konferenz sei ein zeitliches Zwischenziel gewesen – ein Schritt nach vorn, aber auch nicht mehr.
Positiv hob der Minister hervor, dass trotz des Austritts der USA aus dem Pariser Klimaabkommen weiterhin gemeinsame Ergebnisse erzielt wurden. Dennoch genügten die Beschlüsse nicht, um die Erderwärmung auf die angestrebten 1,5 Grad zu begrenzen.
EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra begrüßte den von Brasilien vorgeschlagenen Kompromiss, der zumindest eine Richtung vorgibt. Eine umfassendere Einigung mit mehr Ehrgeiz wäre wünschenswert gewesen, aber in politisch schwierigen Zeiten sei allein die Einigung von fast 200 Staaten wertvoll. Die französische Umwelt- und Klimaministerin Monique Barbut fand hingegen klare Worte, indem sie die Vereinbarung als ambitionlos bezeichnete, die zwar keinen Rückschritt darstelle, aber auch keinen wirklichen Erfolg.

