Die Lebensunterhaltungskosten in der Schweiz
Die Anzahl der Schweizer Dollar-Millionäre machte in den letzten Jahren wiederholt Schlagzeilen. Laut aktuellem Global Health Report fallen 1,1 Millionen Menschen, die in der Schweiz leben, in diese Kategorie. Das Durchschnittsvermögen dort beträgt knapp 700.000 USD pro Person. Doch wie schlagen sich demgegenüber die aktuellen Lebenshaltungskosten in der Schweiz nieder?
Cost of Living Index: die relativen Lebenskosten in der Schweiz
Der Cost of Living Index gibt die relativen Lebensunterhaltungskosten wieder, d. h. wie viel mehr oder weniger Geld an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit notwendig ist, um denselben Lebensstandard zu gewährleisten. Bei der Kalkulation werden die Kosten für Miete, Lebensmittel und Restaurants berücksichtigt und als relativer Bezugspunkt für den Index wird der Durchschnittswert bestimmt.
Laut der Mitte 2022 erhobenen Zahlen befinden sich gleich sechs der zehn teuersten Städte der Welt in der Schweiz. Nur in Hamilton, Bermuda ist das Leben teurer als in Basel, Zürich, Zug, Bern, Lausanne und Genf. Bezeichnend ist der Umstand, dass die Kaufkraft in der Schweiz höher ist als in vielen anderen teuren Städten. Besonders in Zug bekommen die Einheimischen mehr für ihr Geld.
Miete und Hauskauf: Immobilienpreise in der Schweiz
Wie in vielen anderen Ländern Europas haben die Coronakrise und ihre Folgen die Immobilienpreise in der Schweiz nach oben getrieben. Die tatsächliche Höhe der Wohnungs- und Hauspreise in der Schweiz unterscheidet sich allerdings wesentlich von Region zu Region. Durchschnittlich bezahlen Schweizer 1373 CHF Miete pro Monat, doch in ländlicheren Gegenden wie Appenzell-Innerrhoden und Glarus beträgt die Kaltmiete oft nicht einmal die Hälfte von dem, was in Basel oder Genf berechnet wird.
Ähnliches gilt für die Anschaffungskosten. Der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter für ein Schweizer Eigenheim beträgt etwas weniger als 7400 CHF/m2. In ruralen Kantonen findet man bereits ab 5000 CHF/m2 attraktive Objekte, in Zürich hingegen liegt der durchschnittliche Preis/m2 bei 15.000 CHF.
Betriebskosten und Transportkosten in der Schweiz
Kraftstoffe kosten in der Schweiz weiterhin etwas mehr als in Deutschland. Ein Liter Benzin (95) kostet in der Schweiz derzeit ca. 1,90 CHF und Diesel liegt bei knapp 2,20 CHF. Der Strom ist dafür günstiger: In Deutschland werden aktuell noch 32,7 Cent pro Killowattstunde fällig, in der Schweiz kostet sie nur ca. 27 Rappen oder 28 Cent. Für das Schweizer Leitungswasser werden durchschnittlich 0,25 Cent pro Liter verrechnet, der genaue Tarif ist widerum kantonabhängig.
Die öffentlichen Verkehrsmittel in der Schweiz gelten als besonders zuverlässig - besonders günstig sind sie aber nicht. In Zürich bezahlt man 8,80 CHF für ein 2-Zonen Ticket, das 24 Stunden lang gültig ist und 28.40 CHF, wenn man alle Zonen befahren möchte. Im Vergleich dazu kann man in Berlin für 8,80 EUR 24 Stunden lang alle Nahverkehrsmittel nutzen.
Lebensmittelkosten und Restaurantpreise in der Schweiz
Haushalte in der Schweiz bezahlen mehr für Lebensmittel, Getränke, Restaurants und Hotels als alle anderen Europäer. Um das zu verbildlichen: ein Liter Vollmilch kostet in der Schweiz 1,71 CHF, während er in Deutschland bloß mit 1,09 EUR zu Buche schlägt. Als internationaler Vergleichswert wird auch gerne der Preis für einen Big Mac herangezogen: Der durchschnittliche Big Mac kostet umgerechnet über 6,70 USD in der Schweiz und ist damit der teuerste der Welt.


