Deutschland lehnt Bodentruppen in der Ukraine ab
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erteilt einem Einsatz deutscher Truppen auf ukrainischem Boden eine klare Absage. Wie Pistorius nach einem bilateralen Treffen mit Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in Wien mitteilte, steht "Troops on the ground" nicht zur Diskussion für Deutschland. Diese Positionierung folgt auf Gedankenspiele des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, über die Möglichkeit westlicher Bodentruppen nachzudenken – ein Vorschlag, dem laut Pistorius niemand gefolgt sei.
Die Unterstützung der Ukraine soll laut dem deutschen Verteidigungsminister zwar anhalten, allerdings ohne dass Deutschland in den Konflikt als Kriegspartei eingreift. Bei dem Gespräch in Wien brachte auch Tanner ihre Sorge zum Ausdruck, indem sie Macrons Überlegungen als "besorgniserregendes Signal" bezeichnete, das eine weitere Eskalation heraufbeschwören könnte. Ihrer Meinung nach müsse der Fokus vielmehr auf der Wiederherstellung diplomatischer Kommunikationskanäle liegen.
Macron hatte nach einer internationalen Unterstützerkonferenz für die Ukraine in Paris ein Fehlen eines Konsenses für den Einsatz offizieller Bodentruppen festgestellt. Dennoch schloss er eine zukünftige Option in dieser Richtung nicht aus, um eine Niederlage der Ukraine gegen Russland zu verhindern. Die deutlichen Worte der deutschen und österreichischen Verteidigungsminister zeigen dennoch eine vorsichtige Haltung Europas in einem Konflikt, der mittlerweile schon zwei Jahre andauert. (eulerpool-AFX)