Deutschland bei Arbeitseinsatz auf historischem Höchststand

Finanzminister Lindner kritisiert deutsche Arbeitseinstellung, trotz Rekordarbeitsstunden 2023 – Studie sieht Potenzial für mehr.
Foto: Eulerpool

In Deutschland wird trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten mehr gearbeitet als je zuvor. Dies geht aus einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor, die besagt, dass abhängig Beschäftigte im Jahr 2023 insgesamt etwa 55 Milliarden Arbeitsstunden geleistet haben – ein Rekord seit der Wiedervereinigung.

Diese Steigerung des Gesamtarbeitsvolumens ist laut Studienautor Mattis Beckmannshagen vor allem auf die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen zurückzuführen. Trotz dieser positiven Entwicklung sind fast die Hälfte der erwerbstätigen Frauen in Deutschland teilzeitbeschäftigt, oft wider ihren eigentlichen Wunsch nach mehr Arbeitsstunden. Dies führt dazu, dass Deutschland im europäischen Vergleich eine relativ geringe durchschnittliche Arbeitszeit von 34,7 Stunden pro Woche aufweist.

Die Studie zeigt auch, dass sich das traditionelle Modell des Einverdienerhaushalts zunehmend zum Modell des Zweiverdienerhaushalts wandelt, mit einer Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen um 16 Prozentpunkte seit 1991. Jedoch verbringen Frauen immer noch deutlich mehr Zeit mit Kinderbetreuung und Hausarbeit als Männer, was die Erwerbsarbeitszeit beeinflusst.

Vor diesem Hintergrund fordert Finanzminister Christian Lindner eine Neubewertung der Arbeitseinstellung in Deutschland, um das wirtschaftliche Wachstum anzukurbeln. Die DIW-Studie empfiehlt, das Arbeitsmarktpotenzial von Frauen durch Reformen wie die Anpassung der Lohnsteuerklassen und des Ehegattensplittings besser zu nutzen. Zusätzliche Maßnahmen, wie mehr Kita-Plätze und verbesserte Elternzeitregelungen für Väter, könnten hier unterstützend wirken.

Der Ansatz des DIW zielt darauf ab, die Arbeitsmarktintegration von Frauen zu fördern und gleichzeitig eine gerechtere Verteilung der Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern zu erreichen. Dies würde nicht nur zu einer höheren Arbeitsproduktivität führen, sondern auch die wirtschaftliche Resilienz Deutschlands stärken.

Finanzen / Wirtschaft
[Eulerpool News] · 18.04.2024 · 18:00 Uhr
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