Deutsche Sportlotterie geht noch nicht an den Start

Der Start war für Ende September geplant, aber den musste die neue Deutsche Sportlotterie verschieben. Grund für die Verzögerung ist die immer noch fehlende Werbeerlaubnis. Der geschäftsführende Sportlotterie-Gesellschafter Gerald Wagener zur Problematik: „Der Antrag liegt der Bezirksregierung seit März vor, und wir sind schon verwundert über die lange Bearbeitungszeit. Aber so sind nun mal die gesetzlichen Vorgaben.“
Wagener geht momentan von einer Verschiebung von zwei Monaten aus. Wenn die Werbeerlaubnis vorliegt, bedarf es noch der Zustimmung des Glücksspielkollegiums. Dieses besteht aus 16 Mitgliedern, die jeweils durch die obersten Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder benannt werden. Einen Start ohne vorherige Werbung hielten die Initiatoren der Lotterie um Diskus-Olympiasieger und -Weltmeister Robert Harting für wenig sinnvoll.
Lotterie soll deutsche Spitzenathleten fördern
Der Start der neuen Lotterie – der ersten privaten Lotterie in Deutschland seit der „Aktion Mensch“ (1964) – verläuft insgesamt etwas holperig: Schon vor der Erteilung der notwendigen Spiellizenz gab es Kritik seitens des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Der DOSB befürchtete, dass es zu einer Umverteilung der Gelder aus staatlichen Lotterien wie der NKL kommen würde, die bislang in den Breitensport fließen (mehr dazu hier).
Die neue Lotterie will größtenteils Profisportler unterstützen, die nur wenig Förderung von der Deutschen Sporthilfe erhalten. Harting sieht die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Athleten bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie bei Olympischen Spielen gefährdet: „Die Zahl unserer Sportler hat sich seit der Wiederveröffentlichung verdoppelt, die Anzahl der Medaillen aber halbiert. Wir sind in der Sportförderung auf dem Weg zum Entwicklungsland.“ Unterstützung findet Harting bei namhaften Sportlern wie Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf), Andreas Bredau (Bobfahren) oder Julius Brink (Beachvolleyball). Auch der ehemalige Box-Weltmeister und -Olympiasieger Henry Maske ist von der Idee überzeugt und stieg sogar als Gesellschafter bei der Sportlotterie ein.
Die Lotterie selbst ist einfach gehalten: Für 2,50 Euro (plus 50 Cent Bearbeitungsgebühr) kann der Teilnehmer einen Tippschein im Internet ausfüllen und Geldpreise gewinnen. Von jedem eingenommenen Euro sollen mindestens 30 Cent an die Sportler gehen.

