Deutsche Lebensmittel nur gering mit Pestiziden belastet – Chiasamen, Kräutertees und Granatäpfel besonders betroffen
Amtliche Untersuchungen haben ergeben, dass Lebensmittel in Deutschland nur gering mit Pestiziden belastet sind. Allerdings sind besonders beliebte und als gesundheitsbewusst geltende Produkte von Überschreitungen betroffen. Dies gab das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in seinem Bericht für das Jahr 2022 bekannt. Zu den am meisten betroffenen Produkten zählen Chiasamen, getrocknete Kräutertees und Granatäpfel.
Insbesondere bei Chiasamen wurden viele Proben auf Kupfer untersucht. Obwohl Kupfer auch in Pestiziden verwendet wird, nehmen Chiapflanzen das Kupfer vermehrt aus dem Boden auf und speichern es im Samen. Das BVL erklärt, dass die vermutlich natürlichen Kupfergehalte in Chiasamen bereits zu einer Überschreitung des Höchstgehalts führen könnten. Dabei sind die Kupfergehalte für den menschlichen Verzehr unbedenklich, solange übliche Mengen verzehrt werden.
Das BVL betonte zudem: "Häufig verzehrte Lebensmittel wie Karotten, Kartoffeln und Äpfel sowie beliebte saisonale Erzeugnisse wie Erdbeeren und Spargel weisen seit Jahren kaum oder keine Rückstandshöchstgehaltsüberschreitungen auf." Des Weiteren sind Lebensmittel aus Deutschland und anderen EU-Staaten deutlich weniger belastet als Produkte aus Nicht-EU-Staaten. In Lebensmitteln aus Deutschland wurde eine Überschreitung der Rückstandshöchstgehalte von 1,3 Prozent festgestellt, während es bei Nicht-EU-Staaten 9,8 Prozent waren. Die Belastung von Proben aus ökologischem Anbau war deutlich geringer als die von konventionell erzeugten Lebensmitteln.
Die Angaben des BVL basieren auf mehr als 8,3 Millionen Analyseergebnissen aus über 21.000 Lebensmittelproben. Dabei wurden Kontrollen für über 1000 Stoffe durchgeführt. Laut BVL sind Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nur dann zulässig, wenn sie die geltenden Rückstandshöchstgehalte nicht überschreiten und somit gesundheitlich unbedenklich sind. Eine Überschreitung bedeutet jedoch nicht automatisch ein Gesundheitsrisiko für Verbraucher. Höchstgehalte können deutlich unterhalb der gesundheitlichen Bedenklichkeit liegen. (eulerpool-AFX)