Deutsche Bank verzeichnet robusten Gewinnanstieg
In einer bemerkenswerten Wende im ersten Quartal des Jahres erzielte die Deutsche Bank trotz Marktunsicherheiten und internen Herausforderungen einen deutlichen Gewinnzuwachs. James von Moltke, der Finanzvorstand des Instituts, teilte in einer Telefonkonferenz mit, dass man sich trotz aktueller Belastungen, wie den Schwierigkeiten im Gewerbeimmobiliensektor und IT-Problemen bei der Postbank, gut aufgestellt sehe. Diese Lasten sollen im weiteren Jahresverlauf abnehmen. Im Detail stieg der Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um zehn Prozent auf über zwei Milliarden Euro an. Der Nettogewinn für die Aktionäre lag bei etwa 1,3 Milliarden Euro – eine Steigerung, die ebenfalls zehn Prozent beträgt und das Dax-Unternehmen laut CEO Christian Sewing zum besten Ergebnis seit 2013 führt. Sewing betonte in einem Schreiben an die Mitarbeiter die Notwendigkeit, das Kundenvertrauen permanent neu zu gewinnen, um die Positionierung der Bank in Europa zu stärken. Die Image-Probleme der Deutsche Bank-Tochter Postbank, ausgelöst durch IT-Umstellungsprobleme und daraus resultierenden Kundenzugangsschwierigkeiten, wurden eingehend thematisiert. Von Moltke versprach eine Bereinigung der noch nicht kundenbezogenen Probleme und erwähnte mögliche Serviceverzögerungen aufgrund von Warnstreiks. Zur Entschädigung der betroffenen Postbank-Kunden machte er keine Angaben, schätzte jedoch die Kosten auf circa 100 Millionen Euro. Die anteilige Risikovorsorge für das Quartal belief sich auf 439 Millionen Euro, 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, was hauptsächlich auf potenzielle Ausfälle im US-Immobilienmarkt zurückzuführen war. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank mit einer Risikovorsorge auf dem Niveau des Vorjahres. Die Bank bleibt auch bei den operativen Kosten vorsichtig und setzt ihren Effizienzkurs fort, inklusive des avisierten Stellenabbaus von 3500 Jobs bis 2025, wovon bereits 800 Stellen im Vorjahr thematisiert wurden. Durch bereits abgeschlossene Effizienzmaßnahmen wurden bislang 1,4 Milliarden Euro eingespart. Wenngleich der Nutzen aus dem Anstieg der Zinsen nachgelassen hat, konnte die Deutsche Bank diesen Rückgang durch erhöhte Provisionseinnahmen und starkes Investment Banking kompensieren, was zu Erträgen von rund 7,8 Milliarden Euro führte. (eulerpool-AFX)