Deutsche Bank bildet Rückstellung wegen möglicher Postbank-Entschädigungszahlungen
Die Deutsche Bank richtet sich auf eventuelle finanzielle Belastungen durch die Postbank-Übernahme ein. Bei einem Gerichtsverfahren am Oberlandesgericht Köln sind Hinweise aufgetaucht, die eine teilweise Berechtigung der Forderungen ehemaliger Aktionäre der Postbank zum Übernahmepreis nahelegen. Dies könnte zu späteren Entschädigungszahlungen durch das Frankfurter Geldhaus führen, trotz der entschiedenen Ablehnung dieser Perspektive durch die Bank selbst.
Angesichts der gerichtlichen Einschätzungen hat die Bank nun eine Vorsorge für die aufkommenden rechtlichen Streitigkeiten getroffen und wird im zweiten Quartal entsprechende Rückstellungen bilden. Mit etwa 1,3 Milliarden Euro, inklusive der anfallenden Zinsen, beziffert die Bank die potenziellen Gesamtforderungen. Dieser Schritt würde eine Minderung der harten Kernkapitalquote (Common Equity Tier 1, kurz CET1) um rund 0,20 Prozentpunkte mit sich bringen, was einer Kernkapitalquote von 13,25 Prozent entspricht. Unter Berücksichtigung dieser Entwicklung würde die Verschuldungsquote zum Stichtag 31. März 2024 bei 4,42 Prozent liegen. Trotz der geplanten Rückstellungen versichert die Deutsche Bank, dass dieser Vorgang keinen Einfluss auf ihre strategischen Ausrichtungen und Finanzziele haben wird. (eulerpool-AFX)