Deutsche Bahn für Streiks gerüstet
Berlin (dpa) - Bei der Deutschen Bahn laufen die Vorbereitungen für die Warnstreiks in der kommenden Woche auf Hochtouren. Das Unternehmen werde zusätzliche Mitarbeiter einsetzen, «um die Auswirkungen des Streiks für die Reisenden so gering wie möglich zu halten», sagte ein Sprecher am Wochenende.
Die Warnstreiks sollen nicht nur die bundeseigene Deutsche Bahn (DB) betreffen, sondern auch die sechs großen Privatbahnen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn. Hintergrund sind die seit Wochen laufenden Verhandlungen über einen Branchentarifvertrag für alle Unternehmen mit regionalem Schienenverkehr. Die Gewerkschaften streben ein möglichst einheitliches Tarifniveau an. Die Angebote der privaten DB- Konkurrenten sind den Arbeitnehmervertretern aber bislang zu niedrig.
Die Deutsche Bahn bezeichnet die geplanten Warnstreiks als völlig unangemessen. «Ein Streik, der anderen Bahnunternehmen außerhalb der DB auf die Sprünge helfen soll, darf nicht auf dem Rücken unserer Kunden ausgetragen werden», beklagte der DB-Sprecher. «Wir setzen auf die Vernunft aller Beteiligten.» Die Verhandlungen über einen Branchentarifvertrag seien schon sehr weit.
Bahnchef Rüdiger Grube hatte zuvor mit Blick auf die Warnstreiks in einem dpa-Gespräch betont: «Wir sind immer dem Risiko ausgesetzt, dass wir instrumentalisiert werden, weil man vielleicht bei den kleinen Bahnen zu wenig bewegen kann und bei der Deutschen Bahn einen größeren Hebel hat.»