Der Kryptoboom bremst ab

Nachdem der Bitcoinkurs vor allem im letzten Jahr nur eine Richtung kannte, strauchelt der Aufwärtstrend in letzter Zeit jedoch. So konnte die wichtige Marke von 50.000 US-Dollar nicht gehalten werden und steht sogar zu befürchten, dass selbst die 40.000 durchbrochen werden könnten. Grund genug sich einmal genauer damit zu befassen, warum gerade Bitcoin eine treibende Kraft für alle Kryptowährungen darstellt. Denn der aktuelle Abwärtstrend hat längst auch andere große Coins und Token erfasst und ein Ende scheint vielleicht gar nicht mehr in Sicht. So prophezeien auch bereits einige selbsterklärte Experten ein baldiges Ende der Kryptowährungen und einen resultierenden Totalverlust für Anleger. Doch ist an einer derartigen Prognose wirklich auch ein Körnchen Wahrheit zu finden oder stecken vielleicht gar unerkannte Perspektiven im aktuellen Kursverfall?
Warum schwanken Kryptowährungen stark im Wert?
Grundsätzlich sind Kryptowährungen kein Anlageobjekt für schwache Nerven. Nicht nur sind starke Kursschwankungen vollkommen normal, sondern können Investoren mit ruhigen Nerven und dem passenden Kalkül sogar enorme Chancen bieten. Dennoch bleibt klar festzuhalten, dass es sich bei Coins und Token um ein Hochrisikoinvestment handelt, bei dem immer die Möglichkeit eines Totalverlusts im Raum steht. Dementsprechend sollte niemand Geld in diese stecken, dass er nicht auch bereit ist im Zweifel vollständig zu verlieren. Dennoch sind bei großen Risiken und Kursschwankungen, die gerne auch einmal zweistellig an einem Tag ausfallen können, natürlich auch extreme Gewinne möglich. Wer bei einem Kursverfall also rechtzeitig erkennt, wann sich ein Boden im Kurs ausbildet oder ein erneutes Ansteigen richtig voraussieht, kauft möglicherweise heute mit extremen Rabatten auf einen morgigen Kurs ein. Wichtig ist dabei natürlich vor allem, dass man sich nicht nur auf die Neuigkeiten und Empfehlungen anderer verlässt, sondern wie bei jeder Geldanlage auch selbst eine Recherche anstrengt. Wenn man danach vom Produkt überzeugt ist und an künftige Gewinne glaubt, sollte man entsprechend auch investieren.
Bitcoin - die erste Kryptowährung
Bereits 2009 wurde Bitcoin vom bis heute anonymen Satoshi Nakamoto geschaffen und trat damit als erste Kryptowährung der Welt einen bis dato vollkommen unvermuteten Siegeszug an. Dabei sind die Möglichkeiten der neuen Technologie noch längst nicht ausreichend visualisiert oder gar erschöpft und ständig kommen neue Anwendungsbereiche hinzu. Neben smart contracts und dem einfachen und schnellen Transfer von Werten rund um den Globus, machten beispielsweise zuletzt die NFTs von sich reden. Diese digitalen Kunstwerke setzen dazu an, die internationale Kunstszene zu revolutionieren und bereits jetzt handeln auch namhafte Auktionshäuser wie Sotheby's oder Christie's mit den einzigartigen Werken. Weitere Anwendungen werden sicherlich noch folgen und auf dem von Bitcoin geebneten Weg Einzug in unseren Alltag finden. Dass Bitcoin selbst dabei mehr und mehr zum Statussymbol stilisiert wird und zugleich auch in den Portfolios klassischer Anleger zu finden ist, kann dabei kaum verwundern. Nicht nur ist Bitcoin selbst durch den Vergleich mit Gold als sichere Wertanlage in Form von "digitalem Gold" stilisiert worden, auch die Möglichkeiten des Handels werden stetig ausgebaut. Gab es vor einigen Jahren nur wenige Handelsplätze und Börsen für Kryptowährungen, so nimmt das Angebot diesbezüglich rasch zu. Auch in Deutschland und Europa bieten bereits viele Neo-Broker oder andere Dienste ihren Kunden an, in Kryptowährungen zu investieren. Auf nahezu jeder Börse wird dabei jedoch neben einer Vielzahl eher unbekannter Währungen vor allem ein Wert gehandelt, nämlich Bitcoin. Auch hier zeigt sich also wieder die Dominanz des Branchenprimus. Einige Plattformen wie etwa bitcoin traders haben sich dabei sogar darauf spezialisiert, gezielt im Auftrag des Kunden ein optimiertes Trading durchzuführen.
Nicht Bitcoin und der Markt - warum Bitcoin der Markt ist
Die Vormachtstellung von Bitcoin zeigt sich auch in der Marktmacht, die die Kryptowährung innehat. Als sprichwörtliches Flaggschiff und erstes Erfolgsrezept der Branche steht und fällt diese mit dem Erfolg von Bitcoin. Während also ein einzelner Erfolg oder Kurssturz einer Kryptowährung selten den ganzen Markt beeinflusst, sieht dies bei Bitcoin gänzlich anders aus. Der Bekanntheitsvorteil der ersten Kryptowährung sorgt auch dafür, dass sie als Indikator für die ganze Branche dient und jede Kursänderung sich auch auf andere Token projiziert. Fällt also der Kurs von Bitcoin, stürzt möglicherweise der ganze Markt hinterher, ebenso wie der rasante Aufstieg und Wertzuwachs den Boom der anderen Währungen erst ermöglichte.
Kursschwankungen können auch von Vorteil sein
Da Kryptowährungen generell von starken Schwankungen betroffen sein können, gilt es für Anleger die Nerven zu behalten, auch wenn der Kurs einmal nach unten geht. Da es auch regelmäßig wieder in kleinen Schritten in die andere Richtung gehen kann, ist es sowohl bei einem Aufwärts- wie auch Abwärtstrend möglich dennoch enorme Gewinne zu machen. Einerseits bietet sich dabei fortgeschrittenen Anlegern die Möglichkeit, über Trading direkt an den jeweiligen Ausschlägen zu partizipieren. Unerfahrene können sich wie bereits beschrieben hier aber auch die Hilfe von Profis sichern oder für einen längeren Anlagehorizont planen.
When in doubt zoom out
So lautet eine häufig sowohl unter Aktionären als auch Krypto-Enthusiasten gebrauchte Redensart. Sinngemäß bedeutet sie, sich bei kurzfristigen Kursschwankungen den Kursverlauf der letzten Jahre nicht außer Acht zu lassen. Dementsprechend lässt sich bei Bitcoin sagen, dass zwar die letzten Wochen und Monate eher düster aussehen mögen, bei einem Blick auf den 5-Jahres-Chart jedoch immer noch die Freudenrufe laut werden dürften. Als Bitcoin Ende 2017 erstmals ins breite Licht der Öffentlichkeit rückte, wurden Kursstände von knapp 20.000 US-Dollar von Finanzexperten als vollkommen übertrieben bezeichnet, während andere sich schon als künftige Millionäre feierten. Zwar fiel auch in der Folge der damaligen Höchstmarke der Kurs kurz darauf stark ab, liegt aber aktuell noch immer deutlich über dem doppelten damaligen Wert. Der höchste jemals erreichte Wert übertrifft diese 20.000 Dollar sogar um das Dreifache. Andere Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien können hier also kaum mithalten. Wer als Anleger also vom langfristigen Erfolg der Kryptowährungen überzeugt ist, kann die aktuelle Situation durchaus als Chance ansehen, um günstig nachzukaufen und sich weitere Coins und Token ins Portfolio zu holen. Nicht umsonst gilt bei langjährigen Anlegern der Grundsatz, gerade Krisen und Kursstürze als Möglichkeit zu begreifen. Erkennt man diese also beizeiten, so bietet sich vor allem die Option in kleinen Chargen gezielt zu investieren. Damit senkt man nicht nur das Risiko, sondern kann auch durch den Kauf bei fallendem und in der Folge wieder ansteigendem Kurs profitieren. Der erzielte Mittelwert ist dabei zumeist deutlich geringer, als erst bei einem erneuten Kursanstieg mit allen Reserven nachkaufen zu wollen.

