Denguefieber in Lateinamerika: Eine Familie im Griff der Epidemie
Inmitten des schlimmsten Denguefiebers, das Argentinien je erlebt hat, erzählt ein in Buenos Aires ansässiger Amerikaner von der hartnäckigen Krankheit, die seinen Vater ergriffen hat. Die Epidemie hat Lateinamerika fest im Griff und hat allein in diesem Jahr mehr als 233.000 Argentinier getroffen, im Vergleich zu den Zahlen des Vorjahres eine Verachtfachung der Fallzahlen und 161 Todesfälle. Auch Brasilien und Paraguay kämpfen mit Millionen Infektionen, wie die Panamerikanische Gesundheitsorganisation berichtet.
Der Amerikaner, dessen Eltern nach ihrem Ruhestand aus Connecticut nach Argentinien gezogen waren, um ihm näher zu sein, musste erleben, wie sein Vater kurz nach dessen 70. Geburtstag positiv auf Dengue getestet wurde. Das Virus, das von Mücken übertragen wird, kann bei manchen Infizierten schwere oder gar tödliche Verläufe verzeichnen. Die Eltern waren gekommen, um ein neues Kapitel zu beginnen, und nun litten sie unter den Folgen des Denguefiebers – mit Symptomen von Schwindel und Kraftlosigkeit, was den Vater mehr als eine Woche lang körperlich zusetzte.
Als in Argentinien zugelassener Impfstoff steht der Qdenga von der japanischen Takeda Pharmaceutical zur Verfügung, doch wird dieser älteren Erwachsenen noch nicht empfohlen. Nach Überwindung der physischen Symptome kämpfte der Vater auch mit Verwirrung und Gedächtnisschwund – eine Belastung, die unweigerlich Erinnerungen an den Demenzverlauf der verstorbenen Großmutter erweckte.
Dank intensiver Pflege und Fürsorge erholte sich der Vater glücklicherweise nach zweieinhalb Wochen vollständig und genießt wieder das Basketballspiel, diesmal ohne Zweifel an den Regeln. Die Epidemie hinterlässt jedoch weiterhin ihre Spuren: Die ständige Gefahr durch Mückenstiche und die Wirtschaftskrise des Landes haben zu einem Mangel an Mückenschutz und hohen Preisen geführt, während die Regierung von Präsident Javier Milei kaum weitere Schritte gegen das Virus unternimmt und statt einer umfassenden Bekämpfung die Botschaft der Austerität vermittelt. Selbst die Bitte eines Familienangehörigen ist ein Zeichen der Zeiten: 'Bringt Mückenspray mit.' (eulerpool-AFX)