Continental-Aktien im Spannungsfeld – Kapitalmarkttag bringt Mixed Signals
Die jüngsten Entwicklungen auf dem Kapitalmarkttag von Continental haben am Dienstag zu erheblichen Kursbewegungen der Unternehmensaktien geführt. Zunächst zeigten sich die Papiere im Handelsverlauf freundlich, gerieten jedoch nach Bekanntgabe eines gesenkten Margenziels am Vormittag unter Druck und verloren zwischenzeitlich bis zu 2,4 Prozent. In der Folge pendelten die Kurse unentschlossen und schlossen letztlich mit einem leichten Minus von 0,3 Prozent.
Das Unternehmen präsentierte modifizierte Zielsetzungen für das laufende Jahr, die sich bereits im Hinblick auf die geplante Abspaltung des Automotive-Segments im September neu justierten. Während die Umsatzprognose für die verbleibenden Geschäftsbereiche konstant blieb, wurde das operative Margenziel auf 10 bis 11 Prozent korrigiert, vorher waren 10,5 bis 11,5 Prozent angestrebt worden.
In strategischer Hinsicht setzt Continental den Fokus auf den Wandel zum reinen Reifenproduzenten und kündigte für das kommende Jahr die endgültige Trennung von der Kunststofftechniksparte unter dem Label Contitech an. Dieses Vorhaben war im Investorenkreis bereits erwartet worden. Durch den Wegfall von Contitech eröffnen sich finanzielle Spielräume, die in Betrachtung einer Sonderdividende oder Aktienrückkäufen stehen.
Gleichwohl beschäftigte die Analysten stark der geschickt gewählte Zeitpunkt der Bekanntgabe neuer Unternehmensziele. Harry Martin von Bernstein zeigte sich wenig beeindruckt von den mittelfristigen Prognosen, die auch die rückläufigen Margenaussichten im Reifengeschäft betreffen. Trotz eines erwarteten operativen Gewinns von 12 bis 14,5 Prozent in den nächsten Jahren wurden die Erwartungen nicht erfüllt. Dies könnte Auswirkungen auf die künftige Unternehmensausrichtung haben, die stark vom Reifengeschäft beeinflusst wird.
Jefferies-Analyst Michael Aspinall hob in seiner ersten Reaktion hervor, dass die vorsichtigeren Margenausblicke im Reifensegment nicht zu übersehen seien, obwohl das Geschäftsmodell mit einem soliden operativen Barmittelzugang, dem Free Cashflow, punkten konnte.