Constâncio für EZB-Topposten nominiert
Die Entscheidung muss noch vom EU-Finanzministerrat bestätigt werden. Das gilt als Formsache. Amtsinhaber Lucas Papademos scheidet nach acht Jahren Ende Mai aus.
Constâncio, Chef der Notenbank in Lissabon, war als Favorit für den Posten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) gehandelt worden. Zur Wahl standen außerdem der 60-jährige Peter Praet (Belgien) und Yves Mersch (60/Luxemburg). Die EU-Staats- und Regierungschefs müssen dann dem Vorschlag der Ressortchefs Ende März noch zustimmen. Constâncio wird sich auch einer Anhörung im EU-Parlament stellen.
Ende Oktober 2011 steht dann die Nachfolge von EZB-Präsident Jean- Claude Trichet an. Laut Spekulationen hat Bundesbankchef Axel Weber bei der Nominierung eines Südeuropäers für den Posten des Vizechefs bessere Chancen für Trichet-Nachfolge. So sei ein geografischer Proporz an der Spitze der Bank sichergestellt.
Diplomaten wiesen allerdings darauf hin, es sei zu früh, über die Präsidentennachfolge zu debattieren. Die Nominierung des Portugiesen sei keine Vorentscheidung für Weber. Ein weiterer Anwärter für die Trichet-Nachfolge ist der italienische Notenbankgouverneur Mario Draghi.