China errichtet solare Giganten – Rekordzugewinn an Solarkapazität
Während in Deutschland der Ausbau solarer Energiequellen achtbare Zuwächse verzeichnet, übertrifft das Reich der Mitte die hiesigen Bemühungen um ein Vielfaches. Das chinesische Energieministerium vermeldet einen Rekordanstieg der installierten Solarmodule: 216 Gigawatt an neuer Kapazität beleuchtet die ambitionierten energiepolitischen Bestrebungen des Landes im Jahr 2021, eine deutliche Zunahme im Vergleich zu den 87 Gigawatt des Vorjahres.
Es ist eine augenfällige Umorientierung in der chinesischen Solarstrategie festzustellen, die früher auf Dachinstallationen von Privathaushalten und Gewerbe fokussiert war. Gegenwärtig rücken gewaltige Solarprojekte in abgelegenen Regionen, wie der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang oder der Inneren Mongolei, in das Zentrum der chinesischen Energiewende.
Die Direktive des Staats- und Parteichefs Xi Jinping, erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Solarkraft maßgeblich auszubauen, trägt Früchte. China nimmt damit weltweit eine Vorreiterrolle ein. Eine vor Energiedurst vibrierende, noch stark von Kohlestromabhängige Wirtschaft soll laut Zielvorgabe bis 2030 einen Höhepunkt des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes erreicht haben. Dieses Bild soll sich bis zur Mitte des Jahrhunderts komplett wandeln – 2060 visiert China die Klimaneutralität an.
Die Prognosen für das Folgejahr beflügeln bereits heute die Wachstumsträume der Solarbranche: Ein Zuwachs von bis zu 220 Gigawatt wird vom chinesischen Industrieverband für Fotovoltaik antizipiert. Dieser energische Ausbau wird durch preiswerte Solarmodule begünstigt, was den wettbewerblichen Druck auf Produzenten im internationalen Raum erhöht. Die auf diesem Gebiet etablierten deutschen Unternehmen leiden darunter merklich, wie ein kürzliches Statement von Meyer Burger belegt, das die Einstellung der Produktion im sächsischen Freiberg ankündigt. Die Kritik an der seit Jahren andauernden Krise der deutschen Solarproduktion richtet sich an chinesische Hersteller, deren Überflutung des Marktes mit preisgünstigen Modulen als Dumping wahrgenommen wird. (eulerpool-AFX)