CDU-Gespräch zur Schuldenaufnahme: Ein Balanceakt zwischen Versprechen und Realität
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther zeigt Verständnis für die Enttäuschung einiger Wähler über die Schuldenpolitik der Union. Im ZDF-'Heute Journal' räumt Günther ein, dass es klüger gewesen wäre, vor der Wahl mehr Transparenz zu zeigen. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz, der als zukünftiger Bundeskanzler gehandelt wird, hatte sich im Vorfeld der jüngsten Bundestagswahl gegen eine hohe Neuverschuldung ausgesprochen. Dennoch wurde nach der Wahl gemeinsam mit SPD und Grünen ein groß angelegtes Schuldenpaket verabschiedet, das sowohl den Bundestag als auch den Bundesrat passiert hat.
Günther betont die Notwendigkeit, diesen scheinbaren Widerspruch schlüssig zu erklären. Laut seinen Aussagen wurde die Schuldenbremse intern diskutiert, wobei Merz besonders darauf hingewiesen habe, dass man über Sondervermögen, insbesondere im Bereich der Verteidigungsausgaben, reden müsse. Die jüngste geopolitische Entwicklung habe jedoch weitere Maßnahmen erforderlich gemacht, so Günther. Letztendlich werde die Union daran gemessen, ob die getroffenen Entscheidungen richtig waren, und nicht an ihrem zeitlichen Rahmen.
Das aktuelle ZDF-Politbarometer zeigt, dass 73 Prozent der Befragten glauben, die Union habe bezüglich der Schuldenpläne unklare Signale gegeben, darunter sind 44 Prozent Anhänger der CDU/CSU. Lediglich 25 Prozent der Befragten sehen keinen Täuschungsvorwurf.