Bundesliga-Sparkurs hält an - «Juwelendieb» Real

Leipzig (dpa) - Real Madrid schnappt sich zwei «Kronjuwelen», Rafinha feiert ein Wiedersehen mit Luca Toni und Nelson Valdez setzt auf «Eviva Espana»: Auch kurz vor dem Start der 48. Bundesligasaison haben die Fußball-Erstligisten vor allem durch prominente Abgänge von sich Reden gemacht.

Dabei haben sie den sich abzeichnenden rigorosen Sparkurs der vergangenen Wochen in der «Beletage» unterstrichen. Durch den Verkauf von Spielern wurden 98,94 Millionen Euro umgesetzt.

Als «Juwelendieb» entpuppten sich die «Königlichen»: Real Madrid sicherte sich zunächst die Dienste von Mittelfeldspieler Sami Khedira (VfB Stuttgart/14 Millionen Euro) und ließ danach in Tempodribbler Mesut Özil den zweiten deutschen WM-Helden folgen.

Coach José Mourinho strahlte angesichts des Transfers - auch weil er den Abschluss mit dem 21-Jährigen, der einen Sechs-Jahres-Vertrag erhält, aus wirtschaftlicher Sicht begrüßt. «Diese Chance durften wir uns nicht entgehen lassen», meinte der Portugiese, der Özil einen höheren Marktwert attestiert. Mit rund 15 Millionen Euro machte Werder Bremen damit immerhin den größten Reibach unter den Bundesligavereinen.

Von einem Kaufrausch à la Mourinho sind die Eliteclubs jedoch weit entfernt - auch wenn das Transferfenster erst am 31. August schließt. Die 18 Bundesligisten gaben vor dem Start an diesem Freitag (20.30 Uhr) mit der Partie FC Bayern München gegen VfL Wolfsburg 90,19 Millionen Euro für neue Profis aus; rund 60 Millionen weniger als etwa zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (149,25).

Mit 22,6 Millionen Euro erwiesen sich die Wolfsburger bisher (Stichtag 19. August) als Investitions-Meister und laut Manager Dieter Hoeneß sind «noch Mittel frei» - ob für Ryan Babel (FC Liverpool) oder einen anderen Paradekicker, nachdem sich der Wechsel von Diego (Juventus Turin) zerschlagen hatte. «Wir wollen unter die ersten fünf», rechtfertigte Hoeneß den Kaufrausch.

Meister Bayern hingegen verfolgte eine andere Strategie und investierte keinen Cent in Neue, ließ sich aber die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Thomas Müller um zwei weitere Jahre bis 2015 einiges kosten. An einen Königstransfer wie 2009, als Mario Gomez für 30 Millionen Euro aus Stuttgart kam, war in diesem Sommer nicht zu denken. Stattdessen gaben die Münchner «Altlasten» wie Luca Toni (FC Genua) oder zuletzt Andreas Görlitz (FC Ingolstadt) ab.

Dass für beide Spieler keine Ablöse verlangt wurde, spiegelt weitere Bundesligatrends wider: Wechsel kommen in zunehmendem Maße ohne finanzielle Entschädigung zustande, immer mehr Vereine vertrauen Spielern aus den eigenen Jugend- und Amateurteams.

Der FC Schalke 04 will dagegen nach dem ablösefreien Zugang von Gala-Kicker Raul (Real Madrid) die Shoppingtour fortsetzen und weitere großen Namen verpflichten. Die nötigen Erlöse wurden bereits erzielt. Für die Verteidiger Rafinha, der in Genua ein Wiedersehen mit Luca Toni feiert, und Heiko Westermann (Hamburger SV) flossen 15,5 Millionen in die «königsblaue Kasse».

Als zurückhaltendster «Investor» erwies sich der FC St. Pauli, der nur 250 000 Euro ausgab. In Dortmund und Mainz war man dagegen glücklich, durch den Abgang launischer Stürmer noch einmal Kasse zu machen: Nelson Valdez (Hercules Alicante) brachte vier Millionen Euro ein, Aristide Bancé (Al Ahli FC Dubai) sogar fünf Millionen Euro.

Fußball / Bundesliga / Transfers
20.08.2010 · 23:32 Uhr
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