Bund und Länder auf der Suche nach einer Finanzierungsformel für Investitionsprogramm
Im ambitionierten Bestreben, ein wirtschaftliches Investitionsprogramm auf den Weg zu bringen, zeigt sich der Bund kooperativ gegenüber Ländern und Kommunen. Eine kürzlich in Berlin abgehaltene Sitzung der 16 Ministerpräsidenten zusammen mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) signalisierte Bereitschaft zu kurzfristigen, befristeten Kompensationsmaßnahmen. Dennoch bleiben die Verhandlungen über die Detailregelungen noch offen. Innerhalb der kommenden Tage soll eine Arbeitsgruppe die weiteren Modalitäten klären.
Diskussionspunkte sind unter anderem, ob und in welchem Umfang die Verluste bei Steuereinnahmen ausgeglichen werden. Diese betreffen sowohl die Länder als auch die Kommunen, was Merz besonders für letztere als Priorität ansah. "Die Gemeinden benötigen insbesondere einen Ausgleich für mögliche Steuerausfälle im Zuge des Investitionsprogramms", betonte der Kanzler.
Nächste Woche ist eine entscheidende Abstimmung im Bundestag über das Investitionsprogramm geplant, das die lahmende Wirtschaft dynamisieren soll. Es beinhaltet unter anderem steuerliche Anreize sowie eine Senkung der Körperschaftsteuer ab 2028. Allerdings könnte eine Umsetzung des Programms Mindereinnahmen von insgesamt rund 48 Milliarden Euro für Bund, Länder und Kommunen bedeuten, was dieses Unterfangen finanziell komplex gestaltet.
Seitens der Länder wird nun ein Ausgleich gefordert, obwohl Stimmen, wie die der Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig (SPD), auch mit einem Teil-Ausgleich zufrieden scheinen, sofern die Bedingungen für Kommunen berücksichtigt werden.
Obgleich Bund und Länder bereits Fortschritte erzielt haben, stehen die vertracktesten Verhandlungspunkte, wie Hoch und Art der Entlastungen, noch aus. Der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), verwies auf diesen „wichtigen Zwischenschritt“. Der Beschluss durch den Bundestag soll vor den endgültigen Klärungen fallen, um ein Misslingen im Vermittlungsausschuss zu verhindern.
Währenddessen könnten mögliche Lösungen u. a. darin bestehen, den Anteil der Länder an der Umsatzsteuer zu erhöhen oder zielgerichtete Hilfen des Bundes für kommunale Projekte zu fördern.
Nicht zuletzt haben CDU-Ministerpräsidenten in einem Schreiben an Merz eine weitergehende Neuregelung bei Einnahmen und Ausgaben gefordert. Dies zielt auf einen Mechanismus ab, der automatisch greift, wenn Bundesgesetze finanzielle Auswirkungen haben, was zu effizienteren Entscheidungsprozessen führen könnte.