Borderlands 4 ohne Minimap: Gearbox setzt auf Kompass für mehr Immersion
In der Welt der Looter-Shooter bahnt sich eine kleine Revolution an – und ausgerechnet die für ihre üppige HUD-Gestaltung bekannte Borderlands-Reihe geht mit gutem Beispiel voran. Gearbox Entertainment sorgt mit einer überraschenden Designentscheidung für Aufsehen: In Borderlands 4 wird die seit dem zweiten Teil etablierte Minimap komplett verbannt. Eine Rückbesinnung auf die Ursprünge oder ein gewagtes Experiment? Die Antwort liegt irgendwo in der staubigen Weite des nahtlosen Panodra-Universums.
Gearbox-CEO verkündet das Ende der „Kartenspielerei“
Auf der PAX East ließ Gearbox-CEO Randy Pitchford die Bombe platzen. Mit unbeirrbarer Überzeugung erklärte er: „Wir haben eine verdammt große Welt erschaffen“ und stellte klar, dass eine lokale Karte schlichtweg „keine gute Navigationshilfe ist, wenn man über Ziele und Möglichkeiten nachdenkt, die mehrere Meilen entfernt sein können.“ Die Lösung? Ein ausgeklügeltes Kompasssystem, das den Spieler durch die weitläufige Spielwelt leiten soll, ohne ständig den Blick auf eine Minimap zu erzwingen.
Spielwelt statt Kartenbildschirm – die neue Philosophie
Pitchfords Vision ist unmissverständlich: „Spielt das Spiel und nicht die Karte.“ Diese Philosophie steht im Zentrum der Entscheidung, die für viele Spieler zunächst befremdlich wirken mag. Der CEO betont jedoch, dass das Entwicklerteam „all seine Investitionen in dieses Kompasssystem gesteckt hat“ und gleichzeitig die reguläre Karte mit mehr „coolen Features als je zuvor“ ausgestattet hat. Besonders stolz scheint man auf ein KI-gesteuertes Navigationssystem zu sein, das auf der Hauptkarte eine GPS-ähnliche Linie zeichnet, um den optimalen Weg zum Ziel anzuzeigen.
Eine nahtlose Welt voller Überraschungen
Neben der Entfernung der Minimap bringt Borderlands 4 weitere bemerkenswerte Neuerungen mit sich. Die vielleicht bedeutendste: Eine komplett nahtlose Spielwelt ohne Ladebildschirme – ein technisches Kunststück, das das Eintauchen in die chaotische Welt von Pandora zweifellos intensivieren wird. Hinzu kommen die sogenannten „Licensed Parts„, die es Waffen ermöglichen, Eigenschaften verschiedener Hersteller zu kombinieren. Die Experimentierfreude der Entwickler zeigt sich in jedem Aspekt des Spiels.
Der Kompass als Brücke zwischen zwei Welten
Das neue Kompasssystem soll die perfekte Balance zwischen Orientierungshilfe und immersivem Spielerlebnis bieten. Statt ständig auf eine detaillierte Minimap zu starren, werden Spieler durch subtile Hinweise am oberen Bildschirmrand geleitet – ähnlich wie in RPG-Klassikern wie Skyrim oder neueren Open-World-Abenteuern. Die vollständige Karte bleibt jedoch „nur einen Klick entfernt“, wie Pitchford beruhigend versichert.
Die Offenheit für Feedback bleibt
Trotz der festen Überzeugung in die neue Designrichtung zeigt sich Gearbox offen für Rückmeldungen. Pitchford betont jedoch, dass Spieler zunächst das fertige Produkt erleben sollten: „Spielt das Spiel zuerst und versteht die Entscheidungen, die wir getroffen haben. Ich denke, ihr werdet sehen und verstehen, wenn ihr realisiert, wie groß diese Welt ist und wie viel besser es ist, das Spiel in der Welt zu spielen, anstatt die Karte zu spielen.“
Der Countdown zum galaktischen Chaos läuft
Borderlands 4 erscheint am 12. September für Xbox Series X/S, PS5, PC und – zur Überraschung vieler – auch für die noch nicht offiziell enthüllte Nintendo Switch 2. Der Preis steht noch nicht fest, doch selbst Pitchford scheint im Unklaren zu sein, deutet aber an, dass das Spiel bis zu 80 Euro kosten könnte. Ein Premium-Preis für ein Premium-Erlebnis? Die Zeit wird es zeigen.