Boeing sieht sich mit Milliardenabflüssen konfrontiert

Inmitten strikter behördlicher Regulierungen und nach einer beinahe katastrophalen Störung an einem ihrer Mittelstreckenflugzeuge, steht der Luftfahrtkonzern Boeing vor bedeutenden finanziellen Herausforderungen. Laut Brian West, dem Finanzchef des Unternehmens, prognostiziert man für das erste Quartal einen negativen Cashflow in Höhe von 4 bis 4,5 Milliarden US-Dollar, womit sich das Ziel, einen freien Cashflow von 10 Milliarden Dollar zu generieren, zunehmend in die Ferne schiebt.

Ursprünglich hatte sich Boeing vorgenommen, diese finanzielle Marke bis 2025 oder 2026 zu erreichen, doch nun scheint sich dieses Unterfangen bis zum Ende dieses Zeitraums zu verzögern. Für 2023 rechnet West immerhin noch mit einem positiven Cashflow im einstelligen Milliardenbereich, merkt jedoch selbstkritisch an, dass kurzfristige Steuerung dieser Finanzergebnisse noch nicht möglich sei, da noch an der Stabilisierung des Unternehmens gearbeitet werde.

An der Börse wurden Wests Äußerungen mit Besorgnis aufgenommen, was zu einem vorbörslichen Kursrückgang der Boeing-Aktie um etwa 1,8 Prozent führte. Damit setzt sich der bereits verzeichnete Rückgang des Aktienwerts im laufenden Jahr von mehr als 30 Prozent fort.

Die FAA, die amerikanische Luftfahrtbehörde, hat ihre Aufsicht über die Fertigungsprozesse und Qualitätssicherung von Boeing und dem Zulieferer Spirit Aerosystems verschärft. Dies folgt auf den Vorfall vom 5. Januar an einem 737-9 Max Flugzeug von Alaska Airlines, bei dem ein Teil des Rumpfes während des Fluges abbrach, glücklicherweise ohne schwerwiegende Konsequenzen für Passagiere und Crew. Untersuchungen ergaben später, dass vier Befestigungsbolzen fehlten. Ebenso ist nun das US-Justizministerium in die Ermittlungen involviert, und Boeing wurde eine Obergrenze von 38 Flugzeugen pro Monat für die Produktion der gesamten 737 Max-Reihe auferlegt.

Neben Entschädigungszahlungen für den Vorfall im Januar und dessen Folgen rechnet West im Verkehrsflugzeugsegment nun mit einem operativen Verlust für das laufende Jahr. Die Produktionsraten würden voraussichtlich erst im Laufe des Jahres wieder das Niveau von 38 Flugzeugen pro Monat erreichen.

Boeing plant in einem strategischen Schritt die Re-Integration von Spirit Aerosystems, einem ehemaligen Teil des Konzerns, der vor nahezu zwei Jahrzehnten ausgelagert wurde. Die Transaktion soll aus den vorhandenen Reserven und durch Aufnahme neuer Schulden finanziert werden, ohne dass eine zusätzliche Kapitalbeschaffung nötig ist. Durch diese Maßnahme würde Boeing seine damals größte Auslagerung rückgängig machen.

Diese neuerlichen Herausforderungen setzten Boeings bereits problembehaftete Bilanz weiter unter Druck. Seit dem Desaster um den Mittelstreckenjet 737 Max, der zwei Abstürze erlebte und ein weltweites Startverbot nach sich zog, schrieb Boeing fünf Jahre in Folge rote Zahlen. Die Europäischen Konkurrenz, Airbus, kann von Boeings aktueller Lage nur bedingt profitieren, da deren Mittelstreckenflotte der A320neo-Reihe bereits bis zum Ende des Jahrzehnts ausgelastet ist. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 20.03.2024 · 17:01 Uhr
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