Blackstone bereitet milliardenschweren Verkauf von First Eagle vor
Blackstone und Corsair Capital haben die Investmentbank Morgan Stanley mit dem Verkauf von First Eagle Investment Management beauftragt. Das US-Private-Equity-Haus Blackstone, das die Beteiligung bereits seit knapp einem Jahrzehnt hält, strebt laut Insidern eine Bewertung von über 4 Mrd. US-Dollar an. Beide Investoren hatten First Eagle 2015 für ebenfalls rund 4 Mrd. US-Dollar übernommen und seitdem mehrfach Dividenden entnommen, wodurch ein Verkaufspreis im aktuellen Korridor zwar für eine positive, jedoch eher moderate Rendite sorgen würde.
Die Offerte folgt einer ganzen Reihe von Deals, die die Asset-Management-Branche in letzter Zeit beflügeln. So arbeitet etwa CVC an der Übernahme des britischen Vermögensverwalters Hargreaves Lansdown für umgerechnet rund 7 Mrd. US-Dollar. In den USA erwarben Private-Equity-Investoren Minderheitsanteile an Fisher Investments und Creative Planning zu Bewertungen jenseits der 12 Mrd. US-Dollar. First Eagle indes erzielte zuletzt ein jährliches Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von rund 500 Mio. US-Dollar; dennoch stagnierte das Wachstum weitgehend, der Anstieg des verwalteten Vermögens beläuft sich seit 2015 auf etwa 50 Prozent.
First Eagle wurde ursprünglich 1863 in Dresden unter dem Namen Arnhold & S. Bleichroeder Holdings gegründet und später als Ausbildungsstätte für George Soros bekannt. Nachdem 2007 ein Minderheitsanteil an TA Associates ging, übernahmen Blackstone und Corsair Capital schließlich 2015 die Mehrheit. Ziel war es, von der aufkommenden Konsolidierung im Asset-Management-Sektor zu profitieren. Zuletzt expandierte First Eagle vor allem in den Bereich Private Credit, indem es Spezialanbieter zukaufte.
Blackstone kommentierte die Verkaufspläne nicht, Corsair reagierte nicht auf Anfragen, und First Eagle lehnte Stellungnahmen unter Verweis auf Spekulationen ab. Für Branchenteilnehmer ist das Projekt des Verkaufskonsortiums ein weiteres Indiz dafür, dass die große Übernahme- und Beteiligungswelle rund um Vermögensverwalter und unabhängige Beratungshäuser unvermittelt anhält — und milliardenschwere Transaktionen in diesem Sektor wohl noch längere Zeit anstehen werden.