“Biodiversität” auf dem Dach
Biotope mit immenser Artenvielfalt

(pressebox) Nürtingen, 23.01.2017 - Die Erhaltung der „Biodiversität“, also der „biologischen Vielfalt“ in der Natur, gilt als wichtige Grundlage für das menschliche Wohlergehen. Auch Dachbegrünungen vermögen hier ihren Beitrag zu leisten, vor allem pflegearme, das heißt weitgehend ungestörte Begrünungen sind wichtige Rückzugsräume für Tier- und Pflanzenarten. Käfer, Wildbienen und Schmetterlinge finden hier Nahrung und Unterschlupf. Dabei hängt die Entwicklung der Artenvielfalt sehr stark davon ab, wie die Lebensräume aufgebaut sind, die den Pflanzen und Tieren auf dem Dach angeboten werden.

Dort, wo die Natur durch Baumaßnahmen zerstört wurde, können Dachbegrünungen verloren gegangene Grünflächen zum Teil kompensieren und Ersatzlebensräume für Flora und Fauna schaffen. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich, dass sich die Dachbegrünung auch auf Dauer etabliert und stetig gedeiht. Dies erfordert objektgerechte Planung und den passenden funktionssicheren ZinCo-Systemaufbau.
Zur vielseitigen Ausgestaltung des Gründaches als Biotop können dann verschiedene Biodiversitäts-Module eingesetzt werden. Die Kombination mehrerer Maßnahmen gleichzeitig fördert und steigert die Biotop-Funktion des Gründachs.

Breite Palette an Biodiversitäts-Modulen

Das Artenspektrum der Bepflanzung kann beispielsweise dadurch erweitert werden, dass die Substratoberfläche moduliert wird. Während für niedrigwüchsige, anspruchslose Sedumarten und andere Sukkulenten 6 cm Substrathöhe ausreichend sind, lässt sich der Wurzelraum für eine artenreiche Kräuter- und Gräservegetation durch einzelne Anhügelungen auf 12 bis 15 cm erhöhen. Förderlich ist dafür auch ein humus- und nährstoffreicheres Substrat, zum Beispiel die Verwendung der ZinCo-Systemerde „Lavendelheide“.

Bei der Pflanzenauswahl kann insbesondere auf deren Bedeutung als Futterpflanze für Insekten und Vögel geachtet werden. So sind zum Beispiel Wiesen-Salbei, Natternkopf, Lavendel und der wilde Majoran ein Leckerbissen für Bienen und Schmetterlinge.
Abgestorbene Äste und Stämme lassen sich als wertvolles Strukturelement auf das Dach bringen. Diese werden von Moosen, Flechten, Pilzen, Käfern und Fliegen als Lebensraum genutzt, daher scheint der Begriff „Biotop-Holz“ weitaus treffender als die übliche Ausdrucksweise „Totholz“.

Wichtige Bereicherungen stellen auch vegetationsfreie Flächen in Form von Sandlinsen und Grobkiesbeeten dar, denn diese werden von Insekten und anderen Dachbewohnern als Versteck, Brut- und Sonnenplätze benutzt. Eine Reihe von weiteren Nisthilfen dienen der dauerhaften Insektenansiedlung. Neben Insektenhotels für Wildbienen und Schlupfwespen sind dies Hummelnistkästen und Ameisensteine.

Schließlich können sogar temporäre Wasserflächen angelegt werden, um das Wasserangebot für Insekten und Vögel zu verbessern. An einzelnen Stellen der Dachfläche werden dazu Folien eingearbeitet und mit Sand abgedeckt, um Regenwasser über einen längeren Zeitraum auf dem Dach zu halten. Mit der Zeit entsteht so ein besonders artenreicher und ökologisch wertvoller Lebensraum.

Referenzobjekt für Besucher geöffnet

Derzeit kommt auf dem Besucherzentrum der Internationalen Gartenausstellung IGA Berlin 2017 eines der spannendsten Gründächer Deutschlands zur Ausführung, denn hier entsteht ein solches Biodiversitäts-Gründach auf einer Fläche von annähernd 2000 m². Besucher können während der Laufzeit der Gartenschau vom 13. April bis 15. Oktober 2017 das als praktisches Anschauungsobjekt konzipierte Dach über eine Plattform neben dem Gebäude besichtigen. Auf Basis des ZinCo-Systemaufbaus „Steinrosenflur“ gestaltet sich das Dach als vielseitiges Mosaik aus sämtlichen Biodiversitäts-Modulen. Der Gestaltungsplan für dieses Biodiversitäts-Gründach stammt aus der Feder der Firma fairplants-system GmbH und wurde im Sommer 2016 ausgeführt – unter der Projektträgerschaft von der IGA Berlin 2017 und dem Deutschen Dachgärtnerverband e.V.

Im Laufe der Zeit wird sich die Vielfalt auf dem Dach, vor allem an tierischen Bewohnern noch steigern. So wird das Biodiversitäts-Gründach auch über die IGA hinaus als bedeutsames Referenzobjekt wirken und für eine stärkere Berücksichtigung der Artenvielfalt werben.

Upgrade möglich

Bereits existierende, artenärmere Extensivbegrünungen oder auch wenig gestörte Intensivbegrünungen lassen sich selbstverständlich jederzeit „upgraden“. So wird sich unter Einsatz der verschiedenen Biodiversitäts-Module der Artenreichtum an Fauna und Flora deutlich vergrößern. Und schöner aussehen wird die Dachbegrünung außerdem. Allerdings ist stets solides Grundwissen über die ökologischen Zusammenhänge natürlicher Lebensräume gefragt, um artenreiche Dachbegrünungen zu planen und zu gestalten – ein spannende und wichtige Aufgabe gleichermaßen für Planer, Dachgärtner und Bauherren.

Autor: Roland Appl, Technischer Leiter, ZinCo GmbH
Bautechnik
[pressebox.de] · 23.01.2017 · 12:50 Uhr
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