Beschäftigung in der Autoindustrie fällt auf Tiefstand seit 2011 – 48.700 Jobs in einem Jahr verloren
Autozulieferer besonders getroffen
Während Autobauer selbst ebenfalls Personal abbauten, traf es die Zulieferindustrie noch härter. Sie leidet zugleich unter schwacher Nachfrage, anhaltenden Strukturveränderungen und hohen Energiekosten. Die gesamte Branche steht damit vor den wohl größten Umbrüchen seit Jahrzehnten.
Industrie insgesamt unter Druck – nur ein Sektor wächst
In der gesamten deutschen Industrie gingen binnen eines Jahres 120.300 Stellen verloren – ein Minus von 2,2 Prozent. Insgesamt waren Ende des dritten Quartals noch rund 5,43 Millionen Menschen beschäftigt.
Einzige Ausnahme: die Nahrungsmittelindustrie. Dort stieg die Beschäftigung um 1,8 Prozent auf 510.500 Arbeitskräfte – als einziger großer Industriezweig mit Wachstum.
Maschinenbau, Chemie, Metall – überall Stellenabbau
Auch viele weitere Industriezweige meldeten Rückgänge:
- Maschinenbau: –2,2 % (934.200 Beschäftigte)
- Chemie: –1,2 % (323.600 Beschäftigte)
- Elektrische Ausrüstung: –0,4 % (387.500 Beschäftigte)
- Metallerzeugung/-bearbeitung: –5,4 %
- Elektronik/Optik: –3,0 %
Ökonomen warnen: „Es ist noch nicht zu spät“
Sebastian Dullien vom IMK sieht die Lage kritisch, aber nicht aussichtslos. Angesichts des US-Inflation-Reduction-Act und massiver chinesischer Industriepolitik brauche Deutschland dringend eine europäisch koordinierte Strategie. Nur mit einer aktiven Industriepolitik ließen sich Schlüsselbranchen stärken – und industrielle Beschäftigung sichern.
Die Zahlen zeigen jedoch klar: Die deutsche Industrie steht unter erheblichem Druck. Besonders die Autoindustrie erlebt einen historischen Stellenrückgang, der sich ohne Gegenmaßnahmen weiter fortsetzen könnte.


