Berliner Mietmarkt: Neue Höchststände und anhaltende Herausforderungen
Die Berliner Wohnungssuchenden stehen vor immer größeren Herausforderungen, wie der aktuelle Wohnmarktreport der Investitionsbank Berlin Hyp und des Immobiliendienstleisters CBRE eindrucksvoll zeigt. Die Kaltmieten für inserierte Wohnungen stiegen im vergangenen Jahr um beachtliche zwölf Prozent auf durchschnittlich 15,79 Euro pro Quadratmeter.
Besonders bemerkenswert ist dieser Anstieg angesichts des leicht erweiterten Angebotes für 2024. Michael Schlatterer, Manager bei CBRE, sieht als zentrale Herausforderung den nach wie vor knappen Wohnraum bei wachsender Bevölkerungszahl. Bis 2040 prognostiziert man eine Zunahme der Bevölkerung um etwa fünf Prozent und einen Bedarf an 222.000 neuen Wohnungen. Darüber hinaus wird eine Flächenvorsorge für weitere 50.000 Wohneinheiten angestrebt.
Trotz der Planung von 215 Bauprojekten, die insgesamt rund 43.500 Wohnungen umfassen, bleibt die Deckung des Bedarfs eine große Aufgabe. Berlin verzeichnet den stärksten Anstieg der Angebotsmieten im Vergleich zu anderen deutschen Städten und rangiert nach München und Frankfurt als drittteuerste Stadt bei Neuvermietungen.
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich zu den Bestandsmieten, die im Durchschnitt unter neun Euro pro Quadratmeter liegen. Bei den landeseigenen Wohnungsunternehmen betragen sie sogar nur rund 7,50 Euro. Diese Diskrepanz führt zu einer 'extrem niedrigen Fluktuation' auf dem Wohnungsmarkt, da Bewohner so lange wie möglich in ihren günstigen Wohnungen verweilen.
Der Markt für Wohneigentum zeigt hingegen Anzeichen von Entspannung: Die gestiegenen Zinsen führten zu einem leichten Rückgang der Angebotspreise für Eigentumswohnungen um knapp ein Prozent auf durchschnittlich 5.696 Euro pro Quadratmeter. Die wirtschaftliche Unsicherheit trägt zur Zurückhaltung bei großen Investitionen bei, was sich wiederum dämpfend auf Nachfrage und Preise auswirkt.