Berlin plant Bau einer Magnetschwebebahn

Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Dirk Stettner, hat einen neuen Vorschlag für den öffentlichen Verkehr in der Hauptstadt gemacht: den Bau einer Magnetschwebebahn. Laut Stettner könnten die dafür benötigten Trassen schneller und kostengünstiger gebaut werden als neue U-Bahnstrecken. Zudem wären Magnetschwebebahnen in der Regel fahrerlos, was den Fachkräftemangel beim Berliner Nahverkehrsanbieter BVG entlasten könnte. Die genaue Streckenführung und der Zeitplan für das Projekt sind jedoch noch unklar.

Eine Magnetschwebebahn ist kein neues Konzept für Berlin. Bereits in den 80er Jahren gab es die sogenannte M-Bahn, die vom Gleisdreieck in Kreuzberg bis zum Kemperplatz in der Nähe des Potsdamer Platzes führte. Allerdings wurde das Projekt nach kurzer Zeit zugunsten des Ausbaus des U-Bahnnetzes beendet.

Verkehrsforscher Andreas Knie äußert Bedenken gegenüber einer Magnetschwebebahn in der heutigen Zeit. Er betont, dass Berlin inzwischen eine vielfältigere und kleinteilige Stadt geworden sei. Die bestehenden Massenverkehrsmittel wie U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen seien ausreichend, um den Verkehr in der Stadt zu bewältigen. Knie bezeichnet den Vorschlag einer Magnetschwebebahn als veraltet und sinnlos. Zudem bestehe der Verdacht, dass damit von den eigentlichen Problemen in der Berliner Verkehrspolitik abgelenkt werden solle.

Der Berliner Landesverband im Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) äußert ebenfalls Kritik an dem Vorschlag und bezeichnet die Finanzierung der Magnetschwebebahn aus dem Berliner Klima-Sonderfonds als Verhöhnung der Klimaschutzziele.

Magnetschwebebahnen gelten grundsätzlich als effiziente, leise und schnelle Verkehrsmittel. In Deutschland ist der Transrapid, entwickelt von Siemens und Thyssenkrupp, die bekannteste Form einer Magnetschwebebahn. Allerdings konnte sich die Technik in Deutschland nicht durchsetzen, unter anderem aufgrund eines tragischen Unfalls im Jahr 2006.

Laut Verkehrsforscher Knie machen Magnetschwebebahnen in Ländern mit weit auseinanderliegenden Städten und einer schlechten Zuginfrastruktur Sinn, wie beispielsweise in Richtung Osteuropa. In dicht besiedelten Ländern wie Deutschland hingegen seien Magnetschwebebahnen nicht praxistauglich.

Derzeit gibt es in Berlin weder einen Beschluss des Senats noch konkrete Mittel für den Bau einer Magnetschwebebahn. Es bleibt abzuwarten, wie es mit dem Vorschlag weitergeht. Bereits zuvor wurde eine Strecke vom Stadtrand zum Hauptstadtflughafen BER diskutiert, jedoch gibt es bisher keine Schätzungen darüber, ob diese Strecke innerhalb von zehn Minuten zu bewältigen wäre. (eulerpool-AFX)

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[eulerpool.com] · 20.11.2023 · 21:32 Uhr
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