Bayer Setzt Neuen Kurs: Glyphosat-Nachfolger Befindet Sich in Testphase
Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemieriese Bayer bereitet die Agrarwelt auf eine signifikante Veränderung vor. In ihnreichenden Tests befindet sich eine revolutionäre Substanz, die das Potential hat, Glyphosat abzulösen. Bill Anderson, der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, vermittelte in einem Gespräch mit der F.A.S. Zuversicht, dass die Neuentwicklung bereits im Jahr 2028 für Landwirte verfügbar gemacht werden kann. Über drei Jahrzehnte nach der letzten großen Innovation in diesem Sektor steht Bayer somit möglicherweise vor einem wissenschaftlichen Durchbruch.
Die Risiken und negativen Schlagzeilen rund um Glyphosat – einst von Monsanto entwickelt und nach dessen Übernahme durch Bayer im Jahr 2018 Teil des Konzernportfolios – rufen seit Jahren Rechtsstreitigkeiten hervor. Bayer streitet in den USA mit tausenden Klagen von Verbrauchern, die Gesundheitsschäden durch Glyphosat beklagen. Trotz der juristischen Herausforderungen und der Kritik der Aktionäre, die auf eine finale Lösung drängen, hält Anderson die Substanz weiterhin für sicher.
Jedoch wird nun eine doppelgleisige Strategie gefahren: Die Entwicklung des Nachfolgeprodukts schreitet voran, während gleichzeitig neue juristische Taktiken eingesetzt werden, um die bestehenden Rechtskonflikte zu entschärfen. Rund 54.000 offene Klagen sorgen weiterhin für Unsicherheit bei Bayer, wobei seit letztem Quartal 2.000 neue Fälle hinzugekommen sind. Finanzielle Vorsorge hat der Konzern für diese rechtlichen Auseinandersetzungen getroffen; Rückstellungen in Höhe von 6,3 Milliarden US-Dollar wurden gebildet, um kommende Ansprüche abzudecken.
Die Hoffnung richtet sich nun auf die in der Entwicklung befindliche Substanz – eine bemerkenswerte Investition in die Zukunft der Agrartechnologie, die zeigen könnte, dass Fortschritt und Sicherheit Hand in Hand gehen können. (eulerpool-AFX)