Bayer-Aktie verliert an Kurspotenzial nach Abbruch von Asundexian-Studie
Die britische Investmentbank Barclays hat aufgrund des Abbruchs einer vielversprechenden klinischen Studie zum Pharma-Hoffnungsträger Asundexian kein großes Kurspotenzial mehr für die Bayer-Aktie gesehen. Die Analystin Emily Field schrieb in einer Studie, dass die Aussichten für Asundexian der Grund waren, warum die Bayer-Aktie im April 2022 auf "Overweight" hochgestuft wurde. Die vorzeitige Beendigung der Studie Oceanic-AF aufgrund mangelnder Wirksamkeit durch das unabhängige Data Monitoring Committee (IDMC) sei für sie eine "absolute Überraschung" gewesen. Field stufte die Aktie daher auf "Equal Weight" zurück und senkte das Kursziel von 65 auf 40 Euro. Dies bedeutet angesichts des aktuellen Kurseinbruchs von rund 20 Prozent noch ein Kurspotenzial von etwa einem Fünftel.
Die Studie Asundexian befand sich bereits in der entscheidenden Phase III und wurde im Rahmen des Oceanic-Phase-III-Entwicklungsprogramms mit dem Konkurrenz-Mittel Apixaban bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko verglichen. Sie wurde nun vorzeitig beendet. Damit sind jedoch die Hoffnungen zerschlagen worden, dass Asundexian Bayer helfen wird, nach dem Auslaufen der Patente für den Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmittel Eylea wieder auf Wachstumskurs zu kommen, argumentiert Field.
Barclays-Expertin Field sieht daher erhebliche Herausforderungen für das Bayer-Pharmageschäft. Im Januar hatte Bayer ein Spitzenumsatzpotenzial von mehr als 5 Milliarden Euro für Asundexian prognostiziert, das in entscheidenden Studien sowohl bei Vorhofflimmern (Oceanic-AF) als auch bei Schlaganfall (Oceanic-Stroke) vorangetrieben wurde. Field hatte in ihrem Bewertungsmodell einen Spitzenumsatz von 6,5 Milliarden Euro im Bereich Vorhofflimmern veranschlagt. Nun sei jedoch eine tiefere Bewertung angemessen. Dennoch gebe es bei Bayer "eindeutig noch Möglichkeiten strategischer Optionen" für das Unternehmen vor dem Kapitalmarkttag am 5. März. (eulerpool-AFX)