Bayer-Aktie unter Druck: Verkaufswelle nach Kursausbruch und US-Diskussionen über Pestizide
Der Aktienkurs des Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns Bayer geriet nach einem Fehlausbruch unter verstärkten Verkaufsdruck. Am Mittwoch fiel der Kurs zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent, bevor die 50-Tage-Linie als mittelfristiges Trendbarometer die Talfahrt stoppte. Mit einem Minus von sieben Prozent bei 23,01 Euro bildete Bayer das Schlusslicht im DAX.
Zuvor hatten die Geschäftszahlen die Aktie noch auf ein Rekordniveau von beinahe 27 Euro gehoben, ein Höhepunkt, den sie seit Oktober nicht mehr erreicht hatte. Erneut scheiterte die Aktie jedoch daran, die 200-Tage-Linie nachhaltig zu überwinden, da es ab dem Morgen an Anschlusskäufen mangelte.
Zur Unsicherheit trägt auch eine laufende Diskussion über ein mögliches Warnlabel für Pestizide in den USA bei. Dieses Label ist ein Anliegen des neuen Gesundheitsministers Robert F. Kennedy Jr., der es im Rahmen seiner Kampagne "Make America Healthy Again" behandelt. Ein Bericht soll bald veröffentlicht werden, aber bereits jetzt sorgt das vorgeschlagene Warnlabel im Weißen Haus sowie bei Behörden und der Lebensmittelindustrie für Unruhe. Es wird befürchtet, dass die Lebensmittelversorgung durch die neuen Regulierungen beeinträchtigt werden könnte.
Analysten zeigten sich in ihren Kurszielveränderungen für die Bayer-Aktie nach den jüngsten Zahlen zurückhaltend. Jo Walton von der UBS hob ihr Kursziel als seltene Ausnahme zwar auf 24 Euro an, blieb jedoch trotz der Erhöhung unter dem zuvor erreichten Xetra-Niveau. Der Analystin zufolge bleibt ein 50-prozentiger Bewertungsabschlag aufgrund bestehender Risiken durch US-Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat weiterhin bestehen.