Battlefield 6: Entwickler befehlen das Löschen der Einzelspieler-Kampagne – das steckt dahinter
Ein ungewöhnlicher Vorgang sorgt in der Welt von Battlefield 6 für Aufsehen und entfacht eine rege Diskussion. Nach dem glorreichen Abschluss der Einzelspieler-Kampagne werden Spieler nicht etwa mit lobenden Worten, sondern mit einem überraschenden Vorschlag konfrontiert: der Deinstallation ebenjener Kampagne. Was auf den ersten Blick wie ein bizarres Misstrauensvotum gegen den eigenen Inhalt wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein cleverer und zukunftsweisender Schachzug von Entwickler DICE. In einer Zeit, in der die Festplatten unter der Last gigantischer Spieldateien ächzen, leitet Battlefield 6 eine neue Ära des bewussten Speichermanagements ein und gibt den Spielern die Kontrolle zurück.
Ein zweischneidiges Schwert: Die Kampagne im Kreuzfeuer
Nach einer vierjährigen Pause kehrte die legendäre Shooter-Reihe am 10. Oktober mit einem lauten Knall zurück und eroberte die Herzen von Kritikern und Spielern im Sturm – zumindest was den Mehrspieler-Modus betrifft. Hier entfaltet der Titel seine volle, chaotische Pracht und dominiert die Online-Schlachtfelder. Die Einzelspieler-Kampagne hingegen zeichnet ein deutlich ambivalenteres Bild. Viele Stimmen kritisieren eine als schwach empfundene Handlung und eine stellenweise ungelenke künstliche Intelligenz. Mit nur neun Missionen und einer durchschnittlichen Spielzeit von gerade einmal vier bis fünf Stunden hinterlässt der Story-Modus bei manchen das Gefühl einer kostspieligen, aber kurzen Episode, was die explizite Aufforderung zur Deinstallation in einem noch interessanteren Licht erscheinen lässt.
„Spiele erneut oder schaffe Platz“
Wer sich durch die neun Missionen der Kampagne gekämpft hat, wird am Ende mit einer klaren Botschaft konfrontiert: „Spiele erneut, um Herausforderungen abzuschließen, oder deinstalliere den Einzelspieler-Modus, um Speicherplatz zu sparen.“ Diese direkte Ansprache ist für einen AAA-Titel höchst ungewöhnlich und bricht mit der Konvention, jeden Spielmodus als unantastbaren Teil des Gesamterlebnisses zu behandeln. Doch dieser mutige Schritt ist eine pragmatische Antwort auf ein wachsendes Problem. Spieledateien schwellen immer weiter an und zwingen Konsolen- und PC-Nutzer zu einem ständigen Jonglieren mit begrenztem Speicher. DICE ermutigt die Spieler aktiv, datentechnischen Ballast abzuwerfen und ihre Installationen schlank zu halten.
Die Macht der modularen Installation
Dieses Vorgehen wird durch ein System ermöglicht, das in der Branche immer mehr an Bedeutung gewinnt: die modulare Installation. Ähnlich wie es Konkurrent Call of Duty bereits vormacht, gibt Battlefield 6 den Spielern die Freiheit, gezielt auszuwählen, welche Komponenten sie auf ihrem System installieren möchten. Wer keinerlei Interesse an der Solo-Erfahrung hegt, kann diese von vornherein ignorieren oder nach einmaligem Durchspielen entfernen. Umgekehrt müssen Story-Liebhaber nicht den gewaltigen Mehrspieler-Teil herunterladen, wenn sie nur die Geschichte erleben wollen. Dieses Baukastenprinzip ist ein Segen für alle, die ihre kostbare Speicherkapazität effizient nutzen möchten.
Triumph trotz schwacher Story
Die gemischten Gefühle gegenüber der Kampagne tun dem phänomenalen Erfolg des Spiels keinen Abbruch. Der Mehrspieler-Modus ist derart populär, dass Battlefield 6 aktuell die physischen Verkaufscharts im Vereinigten Königreich anführt und Titel wie EA Sports FC 26 hinter sich lässt. Dieser Erfolg war bereits während der offenen Beta absehbar, als das Spiel auf Steam den Allzeit-Rekord für gleichzeitig aktive Spieler von Call of Duty durchbrach und über 521.000 Nutzer auf die Server lockte. Es zeigt sich, dass das Herz von Battlefield auf den chaotischen Online-Schlachtfeldern schlägt – und DICE gibt den Spielern nun das Werkzeug an die Hand, sich voll und ganz darauf zu konzentrieren.
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