Bahn prüft Gleisschäden durch Castor-Gegner
Gorleben (dpa) - Ein Reparaturzug fährt im niedersächsischen Wendland vor dem Castor-Transport mit Atommüll, um von Atomkraftgegnern möglicherweise verursachte Gleisschäden auszubessern.
«Schäden sind nicht auszuschließen», sagte ein Polizeisprecher am Sonntagabend mit Blick auf Versuche von Protestierern, Steine aus dem Gleisbett zu entfernen. Die Deutsche Bahn AG sei für diese Prüfung zuständig.
Die 50 Kilometer lange Strecke von Lüneburg nach Dannenberg ist die letzte Zugetappe des Transports. Tausende Demonstranten hatten sich den ganzen Sonntag über am «Castor schottern» beteiligt, waren aber meist von der Polizei mit Pfefferspray schnell wieder vertrieben worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die Aktion im Vorfeld als Straftat verurteilt und vor solchen Handlungen gewarnt. Wann der Castor-Zug Dannenberg erreicht, war zunächst unklar.
Tausende Demonstranten befinden sich seit Stunden nahe des Ortes Harlingen im Gleisbett. Sie feierten dort zunächst eine Spontan-Party mit Musik. Der Zeitpunkt für eine Räumung durch die Polizei war zunächst unklar. «Die werden da irgendwann runtermüssen», sagte ein Polizeisprecher. Der Zug hat bereits mehr als elf Stunden Verspätung, da er immer wieder aufgehalten wurde.
In Dannenberg wird es rund 15 Stunden dauern, bis die elf Castor- Behälter auf Lastwagen verladen sind. Von Dannenberg werden die Behälter die letzten 20 Kilometer auf der Straße zum Zwischenlager Gorleben transportiert. Hier sitzen nach Angaben von Aktivisten rund 1600 Demonstranten, um mit Sitzblockaden den Castor zu stoppen. Sie wollten auch in der Nacht zum Montag dort ausharren. Auch Grünen- Chefin Claudia Roth setzte sich auf die Straße.