Autoexperte: Piëchs Ego sichert Porsche-Zukunft
Das sagte der Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft in Geislingen/Steige am Freitag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Er wird beweisen wollen, dass er der bessere Porsche-Chef ist als Wendelin Wiedeking.»
Für diese Prognose spreche auch, dass die Familien Porsche und Piëch weiterhin die Mehrheit an Porsche haben. «Und es ist nicht zu erwarten, dass sie wollen, dass es dem Unternehmen in Zukunft schlechter gehen soll», sagte Diez. «VW hat mit seinen vielen Marken außerdem eine Multi-Kulti-Kultur und keine Konzernkultur im eigentlichen Sinne. Deshalb glaube ich an eine gute Zukunft von Porsche unter dem VW-Dach», erklärte der Auto-Professor. «Porsche wird seinen Platz finden und ein Eigenleben zugestanden bekommen.»
Der Wettbewerbsdruck auf Daimler und BMW wird nach seiner Einschätzung deutlich zunehmen. «Audi ist im Premium-Segment bereits auf Augenhöhe und profitiert vom Technologiebaukasten des VW-Konzerns. Daimler und BMW müssen nun reagieren», sagte Diez. «Da beide Autohersteller zunehmend auf Kompaktwagen setzen, könnte die gemeinsame Entwicklung von Dreizylindermotoren für Dieselfahrzeuge und Benziner ein Kooperationsprojekt sein.»
«Das Ziel von VW, mit Porsche Toyota als Marktführer abzulösen, ist nicht unrealistisch», sagte der Experte. «Größe alleine schafft aber keine Wettbewerbsfähigkeit. Es darf nicht nur darum gehen, die Nummer eins zu sein. Vor allem in Nordamerika ist VW deutlich schwächer als Toyota», warnte er.