Australiens Polizei vereitelt Terroranschlag
«Es wäre wahrscheinlich das schlimmste Terror-Attentat auf australischem Boden geworden», sagte der leitende Kommissar der Bundespolizei, Tony Negus.
Die Festgenommenen sind nach Behördenangaben zwischen 22 und 26 Jahre alt. Die Extremisten hätten einen Selbstmordanschlag geplant und stünden bereits seit Januar unter Beobachtung. Sie hätten die Holsworths-Kaserne in Sydney und andere Militäreinrichtungen ausgespäht. Bei dem Attentat sollten mit automatischen Waffen so viele Soldaten wie möglich getöten werden.
An dem Polizeieinsatz in 19 Häusern in Vororten von Melbourne und in Colac - etwa 150 Kilometer südwestlich von Melbourne - hätten mehr als 400 Sicherheitskräfte teilgenommen. Die Gruppe sei seit Januar elektronisch überwacht worden. Die Terrorplanung sei in einem fortgeschrittenen Stadium gewesen, hieß es. «Wir sind froh, dass unser Timing stimmte», sagte Negus über den Zeitpunkt des Zugriffs.
Mitglieder der Gruppe seien Australier somalischer und libanesischer Herkunft. Sie sollen Verbindungen zu Extremisten im ostafrikanischen Somalia haben. Einer der fünf wurde noch am Dienstag der Vorbereitung eines terroristischen Anschlags angeklagt. Er weigerte sich, den Gerichtssaal zu betreten. Seine religiösen Gefühle verböten ihm dies, sagte er zur Begründung. Drei weitere Festgenommene wurden zunächst weiter verhört. Der fünfte ist wegen anderer Delikte bereits in Haft.
Die Gruppe soll von der somalischen Terrorbewegung Al-Shabaab beeinflusst gewesen sein. Zwei Verdächtige sollen aus Australien nach Somalia gereist sein, um dort bei der mit El Kaida in Verbindung gebrachten Organisation ausgebildet zu werden. Die Zeitung «The Australian» berichtet, Al-Shabaab suche weltweit Kämpfer für den Heiligen Krieg in Somalia. Aus den USA etwa seien in den vergangenen Monaten 20 Männer verschwunden, um in dem ostafrikanischen Land an der Seite von Al-Shabaab zu kämpfen, schrieb das Blatt.
«Es gibt weitere Ermittlungen, in Australien und in Übersee», sagte der Chefermittler und deutete damit mögliche weitere Festnahmen in den nächsten Tagen an.