Ausladung von Dirigent Shani: Botschafter sieht puren Antisemitismus
12. September 2025, 01:41 Uhr · Quelle: klamm.de
Der israelische Dirigent Lahav Shani und die Münchner Philharmoniker wurden von einem belgischen Festival ausgeladen – eine Entscheidung, die weltweit für Aufsehen sorgt. Hintergrund ist Shani's Rolle als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker, die er ab 2026 übernimmt, und seine Position beim Israel Philharmonic Orchestra. Das Flanders Festival in Gent begründete den Schritt mit Shani's unklarer Haltung zur israelischen Regierung unter Benjamin Netanjahu, insbesondere im Kontext des Gaza-Kriegs. Doch was als organisatorische Maßnahme begann, eskaliert zu einer Debatte über Antisemitismus in der Kulturwelt.
In Gent, einer Stadt mit lebendiger Musiktradition, sollte das Konzert der Münchner Philharmoniker eine Brücke zwischen Kulturen schlagen. Stattdessen wurde es abgesagt, um angeblich "das Konzerterlebnis zu schützen". Kritiker sehen darin mehr als nur eine Veranstaltungsplanung: Der israelische Botschafter in Deutschland verurteilte die Absage scharf.
Purer Antisemitismus, nannte er den Vorgang, der laut Berichten aus dem diplomatischen Kreis die Beziehungen zwischen Deutschland und Belgien belastet. Shani, geboren in Tel Aviv, steht im Zentrum des Streits, da seine künstlerische Arbeit nun politisch instrumentalisiert wird.

