Auf die Plätze, fertig, Tweet
Donnerstag, der 7. November 2013: Neben Facebook und Google hat ab heute eine dritte große Onlinefirma den Weg aufs New Yorker Börsenparkett gefunden. Zum Preis von 26 US-Dollar kann sich nun jeder seinen Anteil an Twitter sichern. Die Social Media-Plattform, die – zumindest in Deutschland – einst als Tummelplatz der IT- und Onlinebranche galt, hat mittlerweile längst den Weg ins Wohnzimmer des gewöhnlichen Users gefunden. Twitteraccounts von Prominenten wie Oliver Pocher und Mario Barth spalten zwar die Geister, aber eines steht fest: Twitter ist in aller Munde.
Die Plattform mit dem sympatischen blauen Vogel erblickte am 21. März 2006 das Licht der (Netz)welt, als Twitter-Erfinder Jack Dorsey seinen ersten "Tweet" postete. Das Besondere an Twitter, einer sogenannten Mikroblogging-Plattform: Der Absender muss sich aufgrund einer Zeichenbegrenzung von 140 Zeichen kurz fassen, er muss sich also auf das Wesentliche beschränken. Somit werden die Adressaten, die sogenannten Follower, nicht von einer Textflut überschüttet. Der Clou aber war anfangs, da internetfähige Handys noch nicht so verbreitet waren wie heute, dass Tweets per SMS einfach an eine eigens dafür vorgesehene Nummer versendet werden konnten. Sie erschienen dann automatisch auf der Twitter-Plattform. So konnte man seine Eindrücke von unterwegs auch ohne mobilen Internetzugang mit der Netzgemeinde teilen. Mit der Verbreitung des Smartphones wuchs aber auch die Anzahl der Twitterer. Und dank für jeden erschwinglicher Smartphoneangebote können heute alle ganz einfach ohne Umwege mitzwitschern.
Nachdem die Nutzung in den USA, dem Geburtsland von Twitter, schon weitaus früher boomte, schwappte die Welle im Jahr Frühjahr 2009 nach Deutschland. Innerhalb von zwei Monaten verdoppelte sich die Anzahl der Twitterer auf 1,8 Millionen, von denen jedoch zunächst nur wenige User die Plattform tatsächlich regelmäßig nutzten. Heute gibt es weltweit rund 880 Millonen Twitterer, und pro Sekunde werden ca. zwölf Neuanmeldungen errechnet. Ein wenig abseits des Mainstreams war die Plattform eher etwas für Exoten, nämlich IT-affine Blogger und Entwickler, die nicht selten im Marketing- oder Medienbereich tätig waren. Dass dieses Exotendasein mittlerweile längst passé ist, zeigt die Liste der Top 5 der followerstärksten deutschen Twitteraccounts. Neben drei Fußballspielern und einem Musiker schafft es nur noch der offizielle deutsche Twitteraccount, da mitzuhalten (Stand: 07.11.2013, 11:15).
- Mesut Özil (@MesutOzil1088): 3.966.523 Follower
- Twitter Deutschland (@twitter_de): 1.201.405 Follower
- Nuri Şahin (@nurisahin05): 1.103.900 Follower
- Paul van Dyk (@PAULVANDYK): 1.056.703 Follower
- Lukas Podolski (@Podolski10): 1.007.911 Follower


