Atom-Gespräche zwischen den USA und Iran bleiben ohne endgültigen Durchbruch
In Rom endete eine entscheidende Verhandlungsrunde zwischen den USA und Iran bezüglich Teherans umstrittenem Atomprogramm ohne den erhofften Durchbruch. Der Golfstaat Oman vermittelte bei den Gesprächen, die von Badr al-Busaidi, dem omanischen Außenminister, als Fortschritte jedoch ohne endgültige Lösungen beschrieben wurden. In den kommenden Tagen hoffe man auf Klärung der verbleibenden Fragen.
Nach den Gesprächen äußerte sich Irans Außenminister Abbas Araghtschi positiv über die professionelle Atmosphäre, betonte jedoch die Komplexität des Verhandlungsgegenstands. Weitere Treffen seien notwendig, um praktikable Lösungen zu finden, so Araghtschi. Derzeit werden die Vorschläge in den Hauptstädten der beiden Länder für ein mögliches Abkommen diskutiert.
Diese Verhandlungsrunde markierte das fünfte Treffen zwischen Washington und Teheran. Geleitet wurden die Delegationen von US-Sondergesandtem Steve Witkoff und Araghtschi. Optimismus bestand zu Beginn der Gespräche im April, allerdings zeigten sich nach einem Treffen in Maskat vor zwei Wochen größere Differenzen.
Die zentrale Forderung der USA, die vollständige Einstellung der Urananreicherung, trifft auf Widerstand im Iran, der bereit ist, sein Atomprogramm zu beschränken und strengere Kontrollen zuzulassen. Araghtschi betonte die Notwendigkeit einer Entscheidung in dieser Frage. Hintergrund des Streits ist die Sorge westlicher Regierungen, der Iran könnte Atomwaffen entwickeln, während Teheran auf die zivile Nutzung pocht.
Während des Wiener Atomabkommens 2015 stimmte der Iran einer Einschränkung seines Programms zu, doch der Ausstieg der USA 2018 unter Donald Trump brachte neue Sanktionen. Aktuell reichert der Iran Uran bis zu 60 Prozent an, deutlich über den im Atomabkommen vereinbarten 3,67 Prozent.
Berichte besagen, dass Israel, im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen, einen möglichen Angriff auf iranische Atomanlagen vorbereitet. In Schreiben an die Vereinten Nationen und die Internationale Atomenergiebehörde warnte Araghtschi vor den Konsequenzen eines israelischen Angriffs und verwies auf mögliche Mitverantwortung der USA. Der iranische Generalstab betonte die Gefahren eines militärischen Konflikts.
Ein neuerlich erfolgreiches Abkommen könnte nicht nur Spannungen in der Region entschärfen, sondern auch zur Aufhebung von Sanktionen führen. Teheran hofft auf wirtschaftlichen Aufschwung, während es die Beziehungen zu China und Russland weiter intensiviert hat.