Analyst: Netflix-Aktie könnte schlimmstenfalls 80 Prozent einbrechen

• Netflix profitiert von Corona-Krise
• Analysten vermehrt positiv eingestellt
• Morningstar mit extremem Bären-Szenario

Während die globale Corona-Pandemie zahlreiche Unternehmen weltweit in große Schwierigkeiten bringt, erweist sich Netflix als einer der Profiteure der Krise. Hintergrund sind die Ausgangsbeschränkungen, die zur Eindämmung der hochansteckenden Lungenkrankheit erlassen wurden und dazu führen, dass die Menschen die eigenen vier Wände nur bei Notwendigkeit verlassen. Und auch wenn die Kontaktrestriktionen mittlerweile vermehrt gelockert werden, bleiben die meisten Menschen dennoch vorsichtig und öfter zu Hause. Kein Wunder also, dass sich der "Stay-At-Home-Trend" auch auf die Zahlen des Streaminganbieters im ersten Quartal 2020 positiv auswirkte. Denn, wo eigentlich ein Abonnentenwachstum von sieben Millionen Personen erwartet wurde, konnte der VOD-Dienst mit 15,8 Millionen neuen Mitgliedern sogar mehr als den doppelten Anstieg verzeichnen.

Netlix-Aktie im Rallymodus

Dementsprechend aufwärts ging es auch für den Netflix-Anteilsschein bisher. Seit Jahresbeginn können sich Anleger über ein Plus von knapp 33 Prozent in ihren Büchern freuen. Auch unter Experten kann sich die Aktie vermehrt über bullishe Einschätzungen freuen. Von insgesamt 38 von FactSet befragten Analysten empfehlen 25 das Papier zum Kauf, drei weitere halten das Rating "Overweight" für angemessen. Erst kürzlich bestätigte zum Beispiel das Analysehaus Jefferies sein "Buy"-Votum für den Anteilsschein und bekräftigte das Kursziel von 520 Dollar, welches immerhin mehr als 20 Prozent über dem aktuellen Preis der Netflix-Aktie liegt.

Jefferies bestätigt Kaufvotum für Netflix

In seiner Analyse verlautete Jefferies-Experte Alex Giaimo, dass er die hohe Bewertung des Papiers angesichts der Wachstumsdynamik für angemessen hält. Wie Yahoo Finance den Experten wiedergibt, würden drei Gründe für einen Kauf der Aktie des Streaminganbieters sprechen. So sei der Streamingmarkt "sehr unterschätzt und berge großes Potenzial für weiteres zweistelliges Wachstum". Daneben könnte eine Verbesserung der Margen zu einem "nachhaltig positiven freien Barmittelfluss" führen. Und zu guter Letzt hätte Netflix bewiesen, dass es in der Lage sei "Wert in einer sich weiter entwickelnden Landschaft zu schaffen".

Morningstar senkt den Daumen

Doch nicht alle Analysten sind dem Video-On-Demand-Dienst so positiv gegenüber eingestellt. So teilt Morningstar-Analyst Neil Macker eine ganz andere Meinung, wie er in Yahoo Finances "The First Trade" deutlich machte. Dabei sieht er insbesondere den Cashflow des Unternehmens kritisch. Dieser sei nun schon seit Jahren negativ und es sehe auch nicht so aus als würde sich das bald ändern. Dabei sei die Verbrennungsrate der liquiden Mittel sehr hoch. Tatsächlich sah sich Netflix erst vor einem Monat gezwungen, eine Milliarde Dollar neue Schulden aufzunehmen, die für allgemeine Unternehmenszwecke, wie beispielsweise die Produktion von Content, benötigt würden.

Daneben sehe Macker auch die zunehmende Konkurrenz von Netflix durch Streaming-Schwergewichte wie Disney und Hulu als problematisch für den Platzhirsch an. Diese würden sich insbesondere auf dem US-amerikanischen Markt vermehrt breit machen, ihre Fühler jedoch auch schon auf andere wichtige Schlüsselmärkte, wie beispielsweise Indien, ausstrecken. Hier stellt der Morningstar-Experte in Frage inwiefern Netflix im Wettbewerb mithalten kann, zum Beispiel durch Preiserhöhungen.

Dementsprechend negativ fällt Mackers Kursziel für den Netflix-Anteilsschein aus: Dieses liegt lediglich bei 160 US-Dollar, was einem Abschlag von über 60 Prozent gegenüber dem gegenwärtigen Wert des Anteilsscheins entspricht. Sein Bullenszenario liegt immerhin bei 289 Dollar, im schlechtesten Fall sieht er den Wert der Aktie jedoch nur bei 90 Dollar und damit knapp 80 Prozent unter dem aktuellen Niveau des Netflix-Papiers. Dass er der Aktie ein "Sell"-Rating verpasste, dürfte vor diesem Hintergrund kaum verwunderlich sein.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 27.05.2020 · 16:33 Uhr
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