Aktienflaute im September? Das rät ein Experte für den "Angstmonat"

• September ist traditionell der Underperformer im Börsenjahr
• Experte rät, Panik zu vermeiden und das Depot nicht zu verändern
• Gründe zur Erklärung des schwachen Börsenmonats nicht rational

Wenn es einen Angstmonat an den Finanzmärkten gibt, ist dies möglicherweise der September. In der Regel performen die Börsen in diesem Monat schwächer als in jedem anderen Monat des Jahres. Soweit die Statistik. Doch ein Experte glaubt nicht daran, dass Anleger nun den Markt in Panik verlassen sollten.

Keine überzeugende Erklärung

Der Kolumnist Mark Hulbert rät Anlegern dazu, ihr Depot im September nicht wesentlich zu verändern. "Ich gebe diesen Rat, weil ich keine plausible Erklärung dafür kenne, warum der September schlecht für die Börse sein sollte. Ohne eine solche Erklärung ist es zu riskant, darauf zu wetten, dass die kommenden September wie die vergangenen sein werden", nahm der Wirtschaftsexperte bei MarketWatch Bezug auf die statistisch schwache Performance im Monat September.

Anleger und Börsenexperten hätten sich zwischenzeitlich verschiedenste Begründungen zurecht gelegt, die erklären sollen, wieso ausgerechnet der September üblicherweise schwächer läuft als die anderen Börsenmonate. Keine dieser Erklärungen überzeugt den Experten allerdings. Investoren würden sich täuschen, wenn sie glauben, dass die Gründe für schwache Aktien im September überzeugend seien, warnt Hulbert.

Keine Angst vor dem September

Einige Investoren glauben, dass die Sorge um schwache Quartalsbilanzen im dritten Quartal dafür verantwortlich sei, dass sich die Aktienkurse im September schwächer entwickeln. "Ein Witz", glaubt Hulbert und erklärt, dass dies schließlich auch auf die Bilanzen des ersten, zweiten und vierten Quartals zutreffen könne, dass die Renditen im März, Juni und Dezember aber recht gut ausfallen würden. Tatsächlich sei aus Bilanzssicht das vierte Quartal das besorgniserregendste, der Dezember schlage sich aber seit drei Jahrzehnten überdurchschnittlich.

Und auch die Börsenweisheit "Sell in May and go away" will Hulbert nicht gelten lassen. Diese rät Anlegern, den Markt bis Ende August zu verlassen, weil in diesem Zeitraum eine überdurchschnittliche Zahl an Aktien underperformen. Händler, die erst Ende August aus den Ferien zurückkommen, sähen sich dann gezwungen, ihre Aktien zu verkaufen, was den September wiederum zum schwachen Börsenmonat mache. Aus statistischer Sicht gebe es dafür aber keine Belege, betont Hulbert.

Auch bestünde kein größerer Verkaufsdruck am Markt, weil Händler nach den Sommerferien Aktien, die sie sonst schon früher verkauft hätten, nun loswerden wollten. Der Experte betont, man könnte auch argumentieren, dass Händler den Kauf von Aktien aufgeschoben hätten statt den Verkauf - daher würde die Erklärung auch für einen starken Börsenmonat September herhalten müssen und habe keine Aussagekraft.

Anlegerverhalten im Blick

Viele Experten verweisen zudem auf ein übliches Muster im Anlegerverhalten: Marktteilnehmer würden eben zum Ende des Sommers Aktien verkaufen. Für Hulbert ist dies wohl die schlechteste aller Begründungen, wieso der September im Vergleich zu anderen Monaten underperformt. "Die schlechte Bilanz des Septembers auf ein Verhaltensmuster zurückzuführen, bedeutet zuzugeben, dass man nicht weiß, warum der Monat für Anleger so schlecht sein sollte", so der Experte bei MarketWatch. Zu glauben, Anleger würden im September überproportional Aktien verkaufen, weil sie dazu bestimmt seien, im September überproportional Aktien zu verkaufen, sei "überhaupt keine Begründung".

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 05.09.2019 · 20:40 Uhr
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