Aixtron beruhigt Anleger trotz Auftragseinbußen

Der Halbleiteranlagenbauer Aixtron begegnet den Befürchtungen der Investoren bezüglich einer potenziellen Nachfrageflaute bei der Fertigung von Siliziumkarbid (SiC)-Halbleitern mit einer optimistischen Botschaft. Die Akquise weiterer Kunden, darunter ein Top-5-Hersteller in diesem Sektor, wurde als positives Zeichen vermeldet. Trotz einer Verlangsamung im Auftragseingang im ersten Quartal, hält die Geschäftsführung rund um CEO Felix Grawert an den Zielen für das Jahr 2024 fest, wenngleich manch skeptischer Blick nun das untere Ende der Prognosespanne streift.

Der Aktienkurs von Aixtron verzeichnete nach den Quartalszahlen zunächst Aufwind, bevor ein Rückschlag auf 21,85 Euro eintrat – ein Minus von 4,3 Prozent, das die Papiere zu den MDax-Verlierern zählte. Ob die Kursbasis zwischen 21 und 23 Euro stabil bleibt, ist nun die Frage am Markt.

Aixtron hatte im ersten Quartal einen Rückgang des Bestellvolumens um 14 Prozent auf etwa 120 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr feststellen müssen, eine noch deutlichere Abschwächung im Vergleich zum vorherigen Quartal. Hierbei spielte auch die zuvor erlebte Hochkonjunktur durch den Kapazitätsausbau in der Chipindustrie eine Rolle.

Die effizienteren und widerstandsfähigeren SiC-Elektronikchips eröffnen innovative Möglichkeiten insbesondere für die schnelle Aufladetechnik von Elektroautos sowie im Bereich der regenerativen Energien. Darüber hinaus rücken Galliumnitrid (GaN)-basierte Leistungs- und Hochfrequenz-Elektronikchips, die bereits in vielen Schnelllade-Netzteilen zum Einsatz kommen, in den Vordergrund.

Gerade im Bereich der MicroLED-Produktion, wo sich Kunden zunehmend auf Entwicklungs- und Pilotanlagen konzentrieren, sorgt Aixtron für positive Impulse – mehr als ein Drittel des Auftragseingangs wird hier verzeichnet. Die Technik birgt Potenzial, steht aber noch vor der breiten Marktdurchdringung, worauf die Investorenbesorgnis vornehmlich die Nachfrage nach SiC-Anlagen richtet.

Branchenanalystin Olivia Honychurch vom Investmenthaus Jefferies hält die Marktsorgen um SiC-Anlagennachfrage für überzogen und verweist auf die neu gewonnen Kunden von Aixtron, auch wenn die Quartalszahlen unter den Prognosen blieben. Die bisherigen SiC-Kunden könnten ihre Erweiterungsbestrebungen reduziert haben.

Aixtrons Umsatz stieg indessen im ersten Quartal um etwa 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 118 Millionen Euro an, wobei der Mangel an Exportlizenzen das Vorjahr negativ beeinflusst hatte. Dem gegenüber standen ein Gewinn vor Zinsen und Steuern von 9,9 Millionen Euro und ein Nettoüberschuss von 10,8 Millionen Euro – merklich mehr als im Vorjahr, jedoch weniger als im letzten Quartal 2023. Analystenerwartungen wurden beim Umsatz übertroffen, beim Gewinn jedoch nicht erreicht.

Für 2024 peilt Aixtron Umsätze zwischen 630 und 720 Millionen Euro an, wobei eine EBIT-Marge von etwa 24 bis 26 Prozent anvisiert wird. CEO Grawert rechnet für das aktuelle Quartal mit Umsätzen von 120 bis 140 Millionen Euro.

Noch im Februar hatte Grawert eine Normalisierung der Exportgenehmigungslage verkündet, aber mit Blick auf die unklare Entwicklung im Elektromobilitätsmarkt und mögliche Schwankungen bei den Zulassungen, eine breite Jahresausblicksspanne gewählt. Stünde alles auf normalem Kurs, sei die obere Hälfte der Umsatzprognose erreichbar. In einer Telefonkonferenz mit Analysten relativierte der Aixtron-Chef diese Aussicht nun, wobei künftig auch die Nachfrage nach bestimmten Leitungs-Halbleiteranlagen beachtet werden müsse. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 25.04.2024 · 16:53 Uhr
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