Aixtron auf Kurs: Optimistischer Ausblick trotz herausfordernder Marktlage
Aixtron, der im MDax gelistete Spezialist für Halbleitertechnologie, zeigt sich nach den ersten drei Monaten des Jahres zuversichtlich in Hinblick auf seine Jahresziele. Der gestiegene Auftragseingang beflügelt das Unternehmen, das sich derzeit weniger von den US-Zollmaßnahmen betroffen sieht. Denn die von Aixtron bereitgestellte Halbleiterausrüstung bleibt aktuell vom Zolldruck verschont.
Felix Grawert, Vorstandsvorsitzender von Aixtron, hält an der Prognose für 2025 fest, die von einem erwarteten Umsatz zwischen 530 und 600 Millionen Euro ausgeht, nach einem leichten Wachstum auf 633 Millionen Euro im letzten Jahr. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll im genannten Zeitraum bei 18 bis 22 Prozent liegen – trotz eingeplanter Ausgaben für Personalabbau, die rund 5 Millionen Euro betragen. Diese Maßnahme wird die operative Marge perspektivisch um einen Prozentpunkt erhöhen.
Im ersten Quartal entstanden Aixtron Einmalaufwendungen durch den Stellenabbau, die sich ebenfalls auf 5 Millionen Euro beliefen. Dementsprechend fiel der Ebit um zwei Drittel auf 3,3 Millionen Euro. Der Nettogewinn sank um 50 Prozent auf 5,1 Millionen Euro, während der Umsatz mit einem Rückgang von 5 Prozent auf 112,5 Millionen Euro vergleichsweise stabil blieb. Die Umsatzleistung übertraf die Analystenerwartungen, wohingegen das Ebit hinter den Prognosen zurückblieb – möglicherweise aufgrund nicht vollständig einkalkulierter Abbaukosten.
Trotz der herausfordernden Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr und Beginn von 2025 steigerte Aixtron kürzlich seinen Auftragseingang um zehn Prozent auf über 132 Millionen Euro. Die Nachfrage wird vor allem von asiatischen Kunden getragen, die an Anlagen zur Herstellung leistungselektronischer Bauelemente auf Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC) basieren, interessiert sind.
Grawert betont, dass der gestiegene Auftragseingang die starke Positionierung von Aixtrons Produktpalette in einem anspruchsvollen Marktumfeld unterstreicht. Ein neues Innovationszentrum wird Aixtron künftig in die Lage versetzen, 300-Millimeter-GaN-Wafer eigenständig zu verarbeiten, wodurch das Unternehmen seine Kunden beim Wafereinsatz der nächsten Generation noch effektiver unterstützen kann. Obwohl GaN-Halbleiter in diversen elektronischen Anwendungen von Smartphones bis zu modernen Rechenzentren eingesetzt werden, verbleiben die Hersteller von Elektronikchips zurückhaltend bei größeren Investitionen. Die Elektromobilität zeigt zwar Wachstum, aber nicht in dem Umfang, den viele Marktakteure erhofft hatten – was die Nachfrage nach den effizienten SiC-Chips belastet.