Agnelli Familie erkennt Chance in Philips' Krisenzeiten
Die Aktien von Unternehmen, die mit umfangreichen US-Rechtsstreitigkeiten konfrontiert sind, insbesondere mit Ansprüchen aufgrund von Personenschäden, gelten oft als "uninvestierbar". Genau diese Einschätzung prägte die Haltung des Aktienmarktes gegenüber dem Medizinproduktehersteller Royal Philips NV, nachdem im Jahr 2021 ein Rückruf von Geräten zur Behandlung von Schlafapnoe erfolgte. Die italienische Milliardärsfamilie Agnelli witterte jedoch inmitten dieser beängstigenden Lage eine vielversprechende Investitionsmöglichkeit – eine Entscheidung, die sich nun auszuzahlen scheint.
Philips geriet in Schwierigkeiten, als bekannt wurde, dass der Schaumstoff in seinen Schlafapnoe-Geräten sich zersetzt und dadurch das Risiko entsteht, dass die Benutzer Partikel einatmen könnten. Es gab Bedenken, dass diese potenziell krebserregend sein könnten. Obwohl das Unternehmen wiederholt die Position verteidigte, dass von dem Problem "kein nennenswerter Schaden" für Patienten ausgehe, sieht es sich nicht nur mit der operativen Herausforderung einer massenhaften Reparaturaktion konfrontiert, sondern auch mit persönlichen Schadensersatzforderungen sowie Untersuchungen durch die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA und das US-Justizministerium. Bis Ende 2022 hatte Philips mehr als drei Viertel des Marktwerts eingebüßt, was einen Verlust von etwa 36 Milliarden Euro (39 Milliarden Dollar) bedeutet. (eulerpool-AFX)