Abseitsfalle für EA: FC 26 schlittert in ein historisches Bewertungsdebakel
Die digitale Fußballwelt steht Kopf, doch diesmal nicht vor Jubel. EA Sports FC 26, der jüngste Ableger der milliardenschweren Franchise, hat kurz nach seinem Anpfiff am 25. September einen traurigen Negativrekord aufgestellt. Einst als einer der meisterwarteten Titel auf der Wunschliste von Steam gefeiert, hat sich das Blatt dramatisch gewendet. Die einstigen Vorschusslorbeeren sind einem Hagel an vernichtenden Kritiken gewichen, der das Spiel in die Untiefen der „Ausgeglichen“-Bewertungskategorie gestürzt hat. Während der Titel sich paradoxerweise weiterhin in den Top-Rängen der umsatzstärksten Spiele auf der Plattform hält, braut sich ein Sturm der Unzufriedenheit zusammen, der das Fundament der gesamten Serie erschüttern könnte.
Das digitale Pfeifkonzert der Community
Ein nüchterner Blick auf die Steam-Statistiken enthüllt das ganze Ausmaß der Misere. Lediglich 48 Prozent der Rezensionen fallen positiv aus, was bedeutet, dass eine Mehrheit von 52 Prozent der Spieler aktiv vom Kauf abrät. Dieser Wert markiert einen neuen Tiefpunkt und setzt einen besorgniserregenden Abwärtstrend fort. Zum Vergleich: Der direkte Vorgänger, EA Sports FC 25, konnte immerhin noch 51 Prozent positive Stimmen für sich verbuchen, und der 2023er-Jahrgang erreichte sogar eine Zustimmungsrate von 56 Prozent. Die Geduld der PC-Community, die schon in den Vorjahren immer wieder über technische Mängel klagte, scheint endgültig aufgebraucht zu sein. Das digitale Rasen-Spektakel verkommt zur Frust-Veranstaltung.
Technische Turbulenzen und unfaire Vorteile
Die Liste der Vorwürfe ist lang und deckt nahezu alle Aspekte des Spiels ab. Im Zentrum der Kritik stehen massive Input-Delays im Online-Modus – ein Problem, das die Entwickler nach ausgiebigen Tests eigentlich als behoben deklariert hatten. Diese Verzögerungen machen präzise Spielzüge zum Glücksspiel und untergraben die kompetitive Integrität. Hinzu kommen Klagen über plötzliche Framerate-Einbrüche, hartnäckige Verbindungsprobleme mit Controllern, ein unausgeglichenes Matchmaking und eine generell mangelhafte PC-Optimierung. Als wäre das noch nicht genug, wurde die PC-Version von einem handfesten Skandal erschüttert: Ein Glitch im indonesischen Store ermöglichte es Spielern, Tausende von FC Points zu einem Bruchteil des eigentlichen Preises zu erwerben. Dieser Exploit führte zu einer Welle von übermächtigen Ultimate-Teams und zwang unzählige Konsolenspieler dazu, die Crossplay-Funktion zu deaktivieren, um dem unfairen Vorteil zu entgehen.
Das Paradox der stabilen Spielerzahlen
Trotz des verheerenden Echos aus der Community und der technischen Schieflage zeigt sich ein verblüffendes Phänomen: Die Spielerzahlen auf Steam bleiben seit dem Launch bemerkenswert stabil. Es gibt keinen signifikanten Einbruch bei den gleichzeitig aktiven Nutzern. Dieses Paradoxon legt eine beunruhigende Schlussfolgerung nahe: Viele der unzufriedenen Fans scheinen dem Spiel trotz ihres Frustes die Treue zu halten. Ob EA Sports mit zukünftigen Updates das Ruder noch einmal herumreißen und die Gunst der enttäuschten Anhängerschaft zurückgewinnen kann, steht in den Sternen. Angesichts der durchwachsenen Historie der Serie auf dem PC erscheint eine vollständige Rehabilitation jedoch als äußerst unwahrscheinliches Szenario.
EA Sports FC 26


